Der Igel-Flüsterer

Tierarzt verpflichtet sich den Stacheltieren

Ausland
11.07.2025 14:05

Ein Mann, eine Mission – und 300 kleine Stacheltiere. In einem kleinen Ort im norditalienischen Piemont kämpft Tierarzt Massimo Vacchetta gegen das stille Sterben einer ganzen Tierart. Seine Patienten? Igel. 

Nevollo – in diesem italienischen Ort steht wohl ungewöhnlichste Tierschutzprojekt Europas: das Centro Recupero Ricci „La Ninna“ – benannt nach der kleinen Igelin, die das Leben ihres Retters für immer veränderte.

300 Stacheltiere unter Obhut von Italiener
Als Massimo Vacchetta vor zwölf Jahren eine winzige, verwaiste Igelin aufnahm, ahnte er nicht, dass aus diesem Moment eine Lebensaufgabe entstehen würde. „Ninna“ war nur 25 Gramm leicht, halb tot – und wurde zur Initialzündung für ein Zentrum, das heute über 300 verletzte oder verwaiste Igel aufnimmt. Viele davon wären sonst einfach totgefahren, vergiftet oder verbrannt worden.

Freiwillige unterstützen Doktor Vacchetta bei der Versorgung der Igel
Freiwillige unterstützen Doktor Vacchetta bei der Versorgung der Igel(Bild: La Ninna)
(Bild: La Ninna)
(Bild: Elisa Confortini)

Was wie ein lokales Tierschutzprojekt aussieht, ist in Wahrheit ein Notruf für ganz Europa. 70 Prozent der Igelpopulation ist auf dem Kontinent bereits verschwunden. Und die Ursachen sind hausgemacht: Straßenverkehr, Pestizide, Motorsensen, Betonwüsten statt Gärten. „Jedes Leben zählt – auch wenn es stachelig ist“, sagt der Tiermediziner mit ernster Miene.

Die Tiere kommen mit offenen Brüchen, inneren Verletzungen, oft auch zu jung, um allein zu überleben. In Schuhkartons mit Wärmflaschen, Tropfflaschen im Stundentakt, werden sie aufgepäppelt. Manche sind mit Fliegeneiern übersät, andere wurden von Hunden attackiert oder in Laubhaufen angezündet.

Gesunde Tiere werden in der Nähe ausgelassen
Gesunde Tiere werden nach Abschluss der Pflege in ein geschütztes Waldstück in der Nähe entlassen. Einige Patienten bleiben jedoch für immer – mit amputierten Gliedmaßen oder neurologischen Schäden, die eine Rückkehr in die Natur unmöglich machen. Sie erhalten im Zentrum einen dauerhaften, geschützten Platz.

Über Wasser hält sich die Klinik mit Spenden. Keine öffentlichen Gelder, keine Zuschüsse – obwohl der Igel als geschützte Art gilt. Unterstützung gibt es stattdessen von Fans weltweit – darunter auch Rockstar Brian May (Leadgitarrist der britischen Rockband Queen), Zeichentrick-Legende Bruno Bozzetto oder Brigitte Bardot.

Spenden:
CENTRO RECUPERO RICCI LA NINNA
Banca CRS
IBAN: IT10K0630546851000010157449
BIC: SARCIT2S

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