Raketen abgefangen

„Bestrafung“: Iran beschießt US-Stützpunkte

Ausland
23.06.2025 18:58

Der Iran hat mit seinen Vergeltungsschlägen gegen die USA begonnen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur berichtet, hat die „Bestrafung“ der Amerikaner begonnen. Die Operation trägt den Angaben zufolge den Namen „Verheißung des Sieges“. Im Visier der ersten Raketen waren US-Stützpunkte in Katar und im Irak. Doch offenbar konnten alle Geschosse abgefangen werden.

Der Angriff in der katarischen Hauptstadt Doha galt dem Luftwaffenstützpunkt Al-Udeid, wie Irans staatlicher Rundfunk berichtete. Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters berichteten von Detonationen in Katars Hauptstadt Doha. Ein israelischer Repräsentant sagte mehreren Medien, der Iran habe insgesamt zehn Raketen auf US-Ziele in Katar abgefeuert. Katar hatte kurz vor den Angriffen die Sperrung seines Luftraums mitgeteilt. Augenzeugen in Doha berichteten, dass zwei Minuten lang Explosionsgeräusche zu hören gewesen waren. Am Himmel seien Flugobjekte, mutmaßlich Drohnen, geflogen.

In den sozialen Medien tauchten Videos auf, die die ankommenden Raketen zeigen sollen (siehe unten). Da Explosionen in der Luft zu sehen sind, kann man davon ausgehen, dass die Luftabwehr erfolgreich gewesen sein dürfte.

Katar: Alle iranischen Raketen abgefangen
Tatsächlich erklärte das katarische Außenministerium wenig später, dass die Luftabwehrsysteme des Landes den Angriff vereitelt hätten. Es handle sich um eine „eklatante Verletzung“ der Souveränität und des Luftraums des Landes. „Katar behält sich das Recht vor, direkt und in einem dem Ausmaß dieser offensichtlichen Aggression angemessenen Rahmen sowie im Einklang mit dem Völkerrecht zu reagieren“, unterstrich ein Sprecher des Ministeriums. Man sei allerdings von der Führung in Teheran vorab über den geplanten Angriff informiert worden, sodass die Luftwaffenbasis evakuiert werden konnte. Verletzte gebe es keine, hieß es (siehe auch X-Posting unten). Dies bestätigte auch das US-Verteidigungsministerium.

Golfstaaten schließen ihren Luftraum
Noch Montagabend schlossen neben Katar auch die Golfstaaten Bahrain und Kuwait ihre Lufträume. Das bahrainische Verkehrsministerium kündigte die vorübergehende Aussetzung des Luftverkehrs im Luftraum des Königreichs als Vorsichtsmaßnahme an. Die Menschen seien aufgerufen, Schutz in nahe gelegenen Gebäuden zu suchen, bis die Gefahr vorüber sei, hieß es in einer weiteren Mitteilung des Innenministeriums. Auch Kuwait kündigte „im Interesse der Sicherheit des Landes“ die Schließung des Luftraums und der Flughäfen an.

Der US-Stützpunkt Al-Udeid in Katar auf einem Archivbild
Der US-Stützpunkt Al-Udeid in Katar auf einem Archivbild(Bild: AFP/RABIH MOGHRABI)

Der Iran hatte Vergeltung für den Kriegseintritt der Amerikaner angedroht. Montagnachmittag bekräftigte der iranische Generalstabschef, Abdolrahim Mousavi, diese Absicht. Das Vorgehen von US-Präsident Donald Trump sei dessen Verzweiflung entsprungen und erfolgt, um seinen Stellvertreter – das zionistische Regime – und insbesondere den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu zu retten, sagte Mousavi. „Wir werden – so Gott will – mit aller Kraft die Bestrafung Netanyahus bis zu dessen Ruin fortsetzen. Auch auf diesen amerikanischen Fehler werden wir entschlossen und im Verhältnis zur Aggression handeln“, sagte Mousavi laut der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA.

Am Wochenende waren die Vereinigten Staaten in den Krieg zwischen Israel und dem Iran eingetreten, der am 13. Juni begonnen hatte. Sie griffen neben der Urananreicherungsanlage in Fordo auch die Anlage in Natanz mit bunkerbrechenden Bomben an. Auch eine Nukleareinrichtung in Isfahan wurde bombardiert. Irans Regierung verurteilte den Angriff als völkerrechtswidrig.

Satellitenaufnahme von Kratern, die die erfolgreiche Bombardierung der unterirdischen ...
Satellitenaufnahme von Kratern, die die erfolgreiche Bombardierung der unterirdischen Urananreicherungsanlage Fordo in der Provinz Ghom beweisen sollen.(Bild: AFP/-, Krone KREATIV)

40.000 US-Soldaten in der Region
Das US-Militär hat viele Stützpunkte rund um den Persischen Golf, etwa in Bahrain und Katar. Sie sind Luftlinie nicht sehr weit vom Iran entfernt und könnten zu Zielen werden. Das Golfemirat Katar sperrte am frühen Abend angesichts der kriegerischen Handlungen in der Region vorerst seinen Luftraum.

Nach der Trauer über die gefallenen iranischen Top-Militärs folgt nun die Rache der Mullahs – ...
Nach der Trauer über die gefallenen iranischen Top-Militärs folgt nun die Rache der Mullahs – auch gegen die USA.(Bild: AFP/ATTA KENARE)

In der gesamten Region sind rund 40.000 US-Soldatinnen und Soldaten stationiert. Die Frage ist, ob eine solche Eskalation im Interesse Teherans ist. US-Präsident Donald Trump hatte angekündigt, mit voller Härte reagieren zu wollen.

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