US-Präsident Donald Trump hat in der Nacht auf Sonntag einen Angriff auf drei iranische Atomanlagen bekannt gegeben – ein Kriegseintritt der USA. „Wir haben unseren sehr erfolgreichen Angriff auf die drei Atomanlagen im Iran abgeschlossen“, schrieb Trump auf seiner Social-Media-Plattform.
Unter anderem sei auf die unterirdische Anlage in Fordo, die der Iran jahrelang geheim gehalten hatte, eine volle Bombenladung abgeworfen worden, schrieb Trump auf Truth Social. Daneben seien auch die Standorte Natans und Isfahan angegriffen worden.
„Herzlichen Glückwunsch“
Alle US-Flugzeuge befänden sich inzwischen wieder außerhalb des iranischen Luftraums, der Einsatz sei abgeschlossen. „Herzlichen Glückwunsch an unsere großartigen amerikanischen Kämpfer“, schrieb Trump. „Es gibt kein anderes Militär auf der Welt, das dies hätte tun können.“ In Großbuchstaben fügte er hinzu: „JETZT IST DIE ZEIT FÜR FRIEDEN!“
Der israelische Armeesender berichtete, die USA hätten Israel vor dem Angriff im Iran über den Plan informiert. Es seien Tarnkappenbomber vom Typ B-2 eingesetzt worden, bestätigte der israelische Journalist Barak Ravid unter Berufung auf einen ranghohen israelischen Beamten.
Diese Flugzeuge sind als einzige in der Lage, sogenannte Bunkerbrecher-Bomben abzuwerfen.
Neue Eskalation im Nahen Osten
Die ohnehin dramatische Lage im Nahen Osten ist mit der US-Beteiligung nun um eine bedeutsame Eskalation reicher. Israel führt seit dem Hamas-Massaker in Israel vom 7. Oktober 2023 bereits Krieg gegen die Islamisten im Gazastreifen. Zwischenzeitlich bombardierte Israel auch die mit dem Iran verbündete Hisbollah-Miliz im Libanon.
Experten hatten in den vergangenen Tagen argumentiert, Israel könne sein Kriegsziel, das iranische Atomprogramm zunichtezumachen, ohne Unterstützung des US-Militärs nicht erreichen. Mit einem so schnellen US-Angriff hatten Beobachter allerdings nicht gerechnet.
Israel braucht US-Bunkerbrecher
Fordo, eine der wichtigsten iranischen Atomanlagen, liegt tief in einem Berg und könnte Fachleuten zufolge nur mit den größten Bunkerbrecher-Bomben im US-Arsenal zerstört werden. Israel verfügt demnach weder über diese schweren Bomben noch über die zum Abwurf notwendigen großen Militärflugzeuge.
40.000 US-Soldaten in der Nähe
Das US-Militär unterstützte in den vergangenen Tagen bereits Israels Verteidigung, vor allem mit dem Abschießen aus dem Iran abgefeuerter ballistischer Raketen.
Zunächst hatte die US-Regierung stets betont, dass sie nicht an den Kampfhandlungen zwischen Israel und dem Iran beteiligt sei. Der Schutz der eigenen Truppen in der Region habe Vorrang. Auf den Stützpunkten des US-Militärs in der Region – etwa im Irak, in Katar oder in Kuwait – sind US-Medien zufolge aktuell insgesamt gut 40.000 Soldaten stationiert.
Wegen der Krise im Nahen Osten war Trump am vergangenen Montag vorzeitig vom G7-Gipfel in Kanada abgereist. Während seines Besuches dort hatte er bereits kryptische Warnungen an die Iraner verbreitet und alle Einwohner der Hauptstadt Teheran zur Flucht aufgefordert.
Das US-Militär hatte in den vergangenen Tagen schrittweise seine Präsenz im Nahen Osten verstärkt und nach und nach zusätzliche Ressourcen in die Region verlegt. Trump war eigentlich mit dem Ziel angetreten, die USA nicht in neue Kriege zu führen.
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