Wäre der Geheimdienst nicht im internen Google-Netz gewesen, wäre nichts über Hearns Entwicklung auf den vom Ex-Geheimdienstler Edward Snowden enthüllten Folien gestanden. Hearn ist wegen der Sache erbost und lässt der NSA – selbstverständlich als Privatmann und nicht im Namen seines Arbeitgebers – via Google+ ein deftiges "Fuck you!" ausrichten.
Interne Google-Kommunikation nun verschlüsselt
Dem Ingenieur zufolge verschlüssle man bei Google mittlerweile auch die interne Kommunikation, was den Geheimdiensten ihre Spionagetätigkeit erschweren sollte. Das habe man bislang nicht gemacht, da der interne Datenverkehr bei Google und Yahoo nicht über die öffentlich zugänglichen Leitungen des Internets fließt, sondern über ein privates Glasfasernetz ausgetauscht wird.
Die Leitungen gehören somit jenen Unternehmen, die ihre Datenzentren damit verbinden – oder werden laut "Heise" zumindest von ihnen angemietet. Dass die Geheimdienste so dreist sind, einfach die internen Leitungen der Firmen anzuzapfen, hatte man zuvor offenbar weder bei Google noch bei Yahoo erwartet.
Firmen können zur Kooperation gezwungen werden
Fraglich ist allerdings, ob die Verschlüsselung der Kommunikation die Nutzer auch tatsächlich vor neugierigen Behörden schützt. Schließlich handelt es sich sowohl bei Google als auch bei Yahoo um US-amerikanische Konzerne, die vom dortigen Gesetzgeber zur Kooperation gezwungen werden können.
So unterliegen alle von der NSA-Überwachungsaffäre betroffenen US-Unternehmen etwa einer Schweigepflicht, die sie daran hindert, genaue Angaben zu den geheimdienstlichen Anfragen über ihre Nutzer zu machen. Zudem sollen die großen IT-Konzerne Yahoo, Microsoft, Facebook und Google im Zuge des PRISM-Skandals von der NSA auch finanziell für ihre Kooperation entschädigt worden sein (siehe Infobox). Yahoo hat die Geldflüsse bestätigt.
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