Im ersten WM-Viertelfinale seit 1994 ist Österreichs Eishockey-Team heute gegen die Eidgenossen klarer Außenseiter. Der Gegner liegt im Vergleich klar voran, zeigt aber sehr viel Respekt. Die „Krone“ berichtet aus Herning.
Wer gestern in Herning aufkreuzte, tauchte in eine andere Eishockeywelt ein: 30 Schweizer Journalisten verfolgten das Training ihrer „Nati“ vor dem heutigen Viertelfinale gegen Österreich, diskutierten, machten sich eifrig Notizen. „An die 50 Medienleute aus der Heimat werden hier sein, sie decken mit deutsch, französisch und italienisch drei Sprachen ab“, klärte Finn Sulzer seitens des Schweizer Eishockey-Verbandes auf.
Sportlich trennen die Nationen Welten, allein die Budgets sprechen Bände: Mit rund fünf Millionen Euro muss der heimische Verband ÖEHV auskommen, jener der Schweiz hat mit umgerechnet 60 Millionen Euro das Zwölffache zur Verfügung.
2024 als Warnsignal
Derart krass liegen auf dem Eis die Kräfteverhältnisse nicht auseinander, die Eidgenossen sind nicht nur aufgrund des knappen 6:5-Sieges (nach 1:3-Rückstand) bei der WM 2024 gegen Österreich gewarnt: „Ich mag, wie sie spielen“, hatte der Schweizer Teamchef Patrick Fischer im Gespräch mit der „Krone“ viel Lob für Team Austria parat. „Sie laufen viel, treten mutig nach vorne auf, wurden mit dem Viertelfinale belohnt, was sie sich schon letztes Jahr verdient gehabt hätten. Es freut mich auch extrem für Roger Bader, denn ich schätze ihn sehr.“
Österreichs Teamchef räumt ein, „dass mich dieses Spiel berührt. Ich glaube, auch die Schweiz sieht, dass Roger Bader etwas kann.“ Was ebenso für sein Team gilt. In dem Spaßvogel Dominic Zwerger bei dieser WM total aufblüht, die Schweizer Journalisten ihn gestern nebst den Toren für den neuen Haarschnitt lobten. „Es wird das speziellste Spiel meiner Karriere“, unterstrich der Ambri-Piotta-Stürmer.
850.000 Euro Jahresgage
Dass die Nummer 5 der Welt heute gegen die Nummer 13 Favorit ist, versteht sich von selbst. „Wir sind gern Außenseiter, uns taugt die Rolle“, betonte Stürmer Peter Schneider. Die meiste Gefahr der Schweiz geht bei dieser WM von Sven Andrighetto aus, der bei sieben Toren hält und seinen Züricher Teamkollegen Vinzenz Rohrer hervorhob: „Er ist ein Paradebeispiel für euer starkes Team, bringt extrem viel Energie auf das Eis.“
Andrighetto zählt mit einem geschätzten Jahresgehalt von umgerechnet 850.000 Euro zu den Gagen-Kaisern in der Schweizer Liga, hängt die Top-Verdiener in Österreich um deutlich mehr als die Hälfte ab. Platz zwei bei der A-WM 2024 soll jedem Spieler rund 50.000 Euro eingebracht haben, die österreichischen Cracks verdienten fürs Viertelfinale rund 11.500 Euro pro Mann. Ob noch mehr geht, wird sich heute zeigen.
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