„Schneiders Brille“

Land- und Ortsbus, oh Schreck!

Ein Landbus des Vorarlberger Verkehrsverbundes.(Bild: Mathis Fotografie)

„Krone“-Kolumnist Robert Schneider hat grundsätzlich nichts gegen die Öffis. Grundsätzlich. Aber er ist eben auch Autofahrer. Aus Prinzip. Da kann es schon mal passieren, dass seine Interessen mit jenen eines Gelenkbusses kollidieren.   

Die Linienbusse, die im Auftrag des Landes vom Verkehrsverbund Vorarlberg (VVV) betrieben werden, sind an sich eine feine Sache. An sich. Aber nicht, wenn man Autofahrer ist. Das bin ich nun mal. Ich zähle sogar zu jenen Dummköpfen, die noch einen Diesel fahren. Muss das selber verantworten, ich weiß. Schäme mich eh vor jedem E-Auto, das geräuschlos an mich heranpirscht.

Nun kam die Mode auf, Straßen zu entschleunigen und zu verengen. Das schaffte Buchten, Parkplätze, grüne Oasen. Einfach wunderbar. Aber nicht, wenn sich zwei Land- oder Ortsbusse auf selber Höhe begegnen und ich mittendrin bin. Diese Dinger sind nämlich verdammt lang und breit, besonders die Gelenkbusse. Selbst der Midi-Bus bringt es immerhin noch auf acht bis zehn Meter.

Versuchen Sie mal an so einer beruhigten Straße, die, sagen wir, in Richtung Bahnhof führt, voranzukommen. Zum Glück bin ich geduldig. Aber der Geduldsfaden reißt, wenn ich sehe, dass in einem Gelenkbus gerade mal zwei Nasen sitzen. Das hat mit Nachhaltigkeit nichts mehr zu tun. Was ärgere ich mich über leere Kolosse, die durch die Straßen kriechen!

Dabei müsste es doch in der VVV-Zentrale ein paar gelernte Statistiker geben, helle Köpfe, die das tägliche Fahrgastaufkommen evaluieren. Stoßzeiten, weniger frequentierte Zeiten, und so weiter. Dann würden nämlich nachts um elf nicht noch riesige Linienbusse durch die Dunkelheit rudern. In großen Städten gibt es schon seit Mitte der 80er-Jahre kleine, schlanke Stadtbusse, die je nach Personenaufkommen flexibel zum Einsatz kommen.

Derweil gedulde ich mich in einer Parkbucht, bis sich die beiden Gelenkbusse, in denen je zwei Nasen sitzen, aneinander vorbeigezwängt haben.