Krise wirkt sich aus

Was für Mitarbeiter jetzt besonders wichtig ist

Oberösterreich
03.07.2025 14:00

Wachsender Druck, niedrige Bezahlung, schlechtes Arbeitsklima – das alles sind Gründe, warum Beschäftigte an die Kündigung denken. Dass derzeit die heimische Wirtschaft in einer Dauerkrise steckt, färbt auch auf die Arbeitnehmer ab. Was sie jetzt besonders schätzen, weiß Personalberaterin Bettina Kern.

„Verunsicherung ist das größte Gift“, meinte Thomas Bründl, der neue Präsident der Industriellenvereinigung Oberösterreich, mit Blick auf die Zoll-Politik von US-Präsident Donald Trump. Nicht nur wegen potenzieller Zölle und damit veränderten Rahmenbedingungen für Exportbeziehungen grassiert mittlerweile auch bei vielen heimischen Betrieben eine Unsicherheit – eine gesunkene Nachfrage in Kombination mit den gestiegenen Kosten zwingt immer mehr Unternehmen zum Handeln. Das färbt auch auf die Belegschaft ab.

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Unsicherheit ist ein großer Antrieb zum Wechseln. Wir sehen trotz Rezession Bewegung am Arbeitsmarkt, aber keiner kündigt bei seinem Arbeitgeber, ohne vorher eine fixe Zusage beim neuen Arbeitgeber zu haben. Dieses Risiko geht derzeit tatsächlich niemand ein.

Bettina Kern, Personalberaterin

Gehalt und Work-Life-Balance nicht mehr so entscheidend
Interessant dabei: Das, was den Arbeitnehmern wichtig ist, hat sich verändert. Hatten bis vor Kurzem noch mehr Gehalt, bessere Entwicklungsmöglichkeiten und eine gute Work-Life-Balance noch Priorität, ist es jetzt ein anderer Wert, der zählt. Welcher das ist? „Sicherheit“, erklärt Bettina Kern, Gründerin des Personalberatungsspezialisten „Kern engineering careers“ mit Sitz in Linz, der sich auf die Vermittlung von Technikern und IT-Kräften konzentriert.

Bettina Kern ist Gründerin von Personalberatungsspezialist „Kern engineering careers“ mit Sitz ...
Bettina Kern ist Gründerin von Personalberatungsspezialist „Kern engineering careers“ mit Sitz in Linz.(Bild: Wenzel Markus)

„Die Nachfrage nach krisensicheren Jobs erlebt eine Renaissance“, erklärt die Unternehmerin, „davon profitieren vor allem der Öffentliche Dienst, Energieversorger sowie Unternehmen, die nachhaltig stabil sind“. Wechselwillige Arbeitskräfte gibt es derzeit am Markt genug, weiß Kern und verweist hier auf die Folgen der Rezessionsjahre: „Viele Fachkräfte sind verunsichert und suchen nach Stabilität – auch die Jungen.“

Gerade Institutionen und gut aufgestellte Unternehmen können jetzt profitieren: „Mit einer kontrollierten Offensive können sie sich jetzt engagierte Fachkräfte sichern“, so Kern. Und weiter: „Wenn die Wirtschaft wieder anziehen wird, dann wird am Arbeitsmarkt wieder das große Gerangel um Talente einsetzen.“

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