Nur zwei Wochen nach der Niederlage für Windkraft-Befürworter hat sich auch die Marktgemeinde Schenkenfelden heute gegen die Windräder entschieden. Hier war es aber deutlich knapper: insgesamt stimmten 44 Prozent dafür, 56 Prozent dagegen. Die Wahlbeteiligung war auch relativ hoch.
Ein weiterer Schlag gegen die saubere Windenergie im Mühlviertel. Bis zu acht Windkraftanlagen hätten auf Teilflächen im Miesenwald und Panholz gebaut werden sollen, die die Region mit erneuerbarer Energie versorgen hätten können.
56 Prozent dagegen
Doch die Mehrheit der wählenden Schenkenfeldener war offenbar nicht überzeugt: Nur 44 Prozent stimmten dafür, 56 Prozent waren gegen die Einleitung des nötigen Umwidmungsverfahrens. Insgesamt beteiligten sich 76,22 Prozent aller wahlberechtigten Bürger an der Befragung.
Umstrittenes Thema
Wind gibt es im Mühlviertel genug, dennoch ist das Thema in der Bevölkerung umstritten. In Grünbach entschieden sich die Bürger nach Stimmungsmache des Ortschefs gegen die weißen Riesen. In der Nachbargemeinde Rainbach hatte man sich dafür entschieden, ebenso in Sandl. Dort droht allerdings die von der schwarz-blauen Landesregierung geplante Windkraft-Ausschlusszone die Pläne zu durchkreuzen.
Landesrat enttäuscht
Umwelt-Landesrat Stefan Kaineder (Grüne) zeigt sich enttäuscht: „Das Ergebnis ist ernüchternd – und es zeigt, wie sehr die destruktive Stimmungsmache der letzten Jahre gewirkt hat. Mit ihrem ideologisch motivierten Windkraft-Verbot und jahrelanger Blockadepolitik haben Schwarz und Blau gezielt Ängste geschürt und so wichtige Projekte torpediert.“
Jedes Projekt zählt
Die Energiewende in Oberösterreich drohe zu scheitern, aber: „Einen Ausbau der Windkraft gegen die Menschen wird es nicht geben. Deshalb brauchen wir Projekte wie in Sandl umso mehr. Dort gibt es große Zustimmung und perfekte Voraussetzungen. Schwarz blau muss deshalb Blockade aufgeben und Projekte ermöglichen, statt sie zu verbieten!“
Nur mit Windkraft zur Wende
„Leider ist es uns trotz umfangreicher Information der Bevölkerung nicht gelungen, eine Mehrheit von den Vorteilen der Windkraft zu überzeugen,“ sagt W.E.B Projektleiterin Marianna Jelinek. Dort bedauert man den Entscheid. „Die Windkraft ist eine kostengünstige und umweltschonende Art der Energieerzeugung mit Zukunft. Für uns steht außer Zweifel, dass es den Ausbau der Windkraft braucht, um die Energiewende zu schaffen“, ergänzt Florian Müller, W.E.B-Vorstandsmitglied für Projektentwicklung.
Zwei stehen bereits
Dass es sich bei dem Standort um einen mit guten Windbedingungen handelt, sei seit längerem bekannt. Seit 1998 produzieren hier zwei Windkraftanlagen umweltfreundlichen Strom in der Gemeinde Schenkenfelden.
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