Schwere Verbrühungen

So wird Fünfjähriger in Spezialklinik versorgt

Oberösterreich
01.08.2025 10:00

Ein fünfjähriger Bub wollte bei einer Familienfeier in Oberösterreich auf den Kasten in der Küche klettern, dabei kippte das Möbelstück mit einem Würstelkocher darauf um. 25 Liter kochend heißes Wasser ergossen sich über das Kind. Nun wird es in einer Spezialklinik in Wien behandelt. Wie das vonstattengeht, erklärt ein Arzt.

Eine Familienfeier in Taufkirchen an der Trattnach endete am Mittwochabend – wie berichtet – in einer Tragödie. Gegen 20.10 Uhr war ein kleiner Bub, gerade einmal fünf Jahre alt, bei einer Familienfeier in der Garage zugange. Dort wollte er wohl einen Schrank erklimmen, der wie andere Küchenkastl an der Wand stand,  und öffnete dazu alle Laden des Möbelstücks.

Familie geschockt
Dadurch geriet der Kasten ins Wanken und kippte in Richtung des kleinen Kindes – und mit dem Möbelstück ein Würstelkocher, in dem 25 Liter kochend heißes Wasser brodelten. Dieses ergoss sich über Oberkörper, Arme und Beine des kleinen Jungen. Während er mit lebensgefährlichen Verletzungen nach Wien in die auf thermische Verletzungen spezialisierte Klinik Donaustadt geflogen wurde, betreute das Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes die geschockte Familie daheim. „Der Zustand des Fünfjährigen ist leider immer noch kritisch. Er wird bei uns intensivmedizinisch betreut“, hieß es am Donnerstag aus dem Krankenhaus.

Viele Faktoren
„Bei solchen Verbrühungen kommt es auf die Flüssigkeit, die Dauer der Hitzeeinwirkung und die verletzte Hautfläche an“, weiß Christian Posch, Vorstand der dermatologischen Abteilungen an den Spitälern des Wiener Gesundheitsverbands. Drei Hauptgefahren: „Die Opfer verlieren Wasser, Elektrolyte und Körperwärme. Außerdem besteht große Infektionsgefahr“, so der Primar.

Bei Kindern schnell großer Anteil der Haut betroffen
Kinder sind besonders stark gefährdet: „Bei ganz Kleinen ist die Wundheilung sehr gut, aber je kleiner der Körper, desto schneller ist ein größerer Anteil der Haut betroffen. Das erhöht auch das Risiko eines lebensgefährlichen Schocks deutlich“, wie der Mediziner erklärt.

Narben könnten bleiben
Nach der Erstversorgung mit kühlem Wasser und nicht klebenden Verbänden kommen weitere Faktoren ins Spiel: „Wenn sich die Haut selbst regenerieren kann, dauert die Heilung mindestens zwei bis drei Wochen. Bei so großflächigen Verbrühungen geht es aber nicht darum, wie schnell sie heilen, sondern ob sie überhaupt heilen.“ Wenn das nicht geschehe, oder wenn sich Narben bilden würden, die an der benachbarten Haut ziehen, seien Hauttransplantationen nötig.

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