US-Präsident Donald Trump hat am, Samstag an seinem 79. Geburtstag eine Militärparade abgehalten. Gleichzeitig erlebten die USA die bisher größten Proteste gegen seine Politik. Die Veranstalter sprechen von mehr als fünf Millionen Teilnehmern in über 2100 Städten. In Salt Lake City wurde ein Demonstrant lebensgefährlich verletzt.
Die Demonstrationen liefen am Samstag unter dem Motto „No Kings“ (Keine Könige). Die Teilnehmenden warfen Trump autoritäres Auftreten vor und kritisierten seine Migrationspolitik mit den großangelegten Abschiebeaktionen.
Proteste durch tödliches Attentat auf US-Demokratin überschattet
Überschattet wurden die Proteste außerdem von einem mutmaßlich politisch motivierten Verbrechen im Bundesstaat Minnesota: Dort wurden eine demokratische Abgeordnete und ihr Ehemann in ihrem Haus erschossen, ein weiterer Demokrat und dessen Ehefrau schwer verletzt. Der mutmaßliche Täter ist weiterhin flüchtig. Aus Sicherheitsgründen wurden mehrere geplante Anti-Trump-Demonstrationen in Minnesota abgesagt.
Kapitol in Texas evakuiert: Verdächtiger festgenommen
Aufregung gab es auch in Austin im Bundesstaat Texas. Vor einer geplanten Demo gegen Trump wurde wegen einer Bedrohungslage für Abgeordnete das Kapitol vorsorglich geräumt und vorübergehend geschlossen. Wenige Stunden später wurde ein Verdächtiger festgenommen worden. Nach Angaben der Polizei besteht mittlerweile keine Gefahr mehr.
Wir sind hier, um unser Land daran zu erinnern, dass dies eine Demokratie ist. Keine Könige erlaubt.
Barbara Lee, Bürgermeisterin von Oakland
Steine und Flaschen geworfen
Auch die Proteste auf den Straßen blieben nicht überall friedlich. In der Innenstadt von Los Angeles wurde an einem Behördengebäude Tränengas eingesetzt, um Demonstranten zurückzudrängen. Nach Angaben der Polizei wurden aus der Menge Steine und Flaschen geworfen.
In New York wurden mehrere Protestierende festgenommen, wie der Sender CNN berichtete. Immer wieder skandierten die Demonstranten: „So sieht Demokratie aus“ und forderten die Absetzung Trumps. Auf vielen Schildern wurde die Arbeit der Einwanderungspolizei ICE kritisiert, manche trugen Aufschriften wie: „Wenn ich einen Diktator will, dann frag‘ ich meine Katze.“ ICE war wegen ihrer Razzien und Festnahmen in die Kritik geraten.
Auch Prominente an Demos beteiligt
Auch Prominente marschierten mit. Der unter anderem als Hulk-Darsteller in „Marvel“-Filmen bekannte Schauspieler Mark Ruffalo war in New York dabei. Die Schauspielerinnen Glenn Close, Anna Kendrick und Tessa Thompson veröffentlichten auf ihren Instagram-Accounts Videos von den Protesten.
Der TV-Moderator Jimmy Kimmel demonstrierte mit seinen Eltern in San Francisco in einem T-Shirt mit dem Aufruf „Make Amerika Good Again“ (Macht Amerika wieder gut) – in Anlehnung an den Maga-Slogan der Trump-Unterstützer.
Protestierende wollten Trumps stürmen
Die Bürgermeisterin von Oakland, Barbara Lee, sagte auf einer Kundgebung: „Wir sind hier, um unser Land daran zu erinnern, dass dies eine Demokratie ist. Keine Könige erlaubt“, skandierte die Politikerin. „Wir erlauben keine Diktatoren in einer Demokratie.“ In Florida wurden Protestierende auf dem Weg zu Trumps Wohnsitz Mar-a-Lago von der Polizei gestoppt.
Trump ließ derweil am Samstag eine Militärparade in Washington veranstalten. Anlass war der 250. Gründungstag des US-Heers. Doch es war auch der 79. Geburtstag des US-Präsidenten.
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