Katias Kolumne

Wo sind unsere Kinder überhaupt noch sicher?

Kolumnen
11.06.2025 12:00

Mit dem gestrigen Amoklauf ist nun auch das, was man sonst nur aus den USA kennt, bei uns angekommen. Eltern, die ihre Kinder in der Früh noch zur Schule verabschiedet haben, müssen sie dieser Tage zu Grabe tragen. Wo sind unsere Kinder überhaupt noch sicher?

Die Vorstellung, dass das eigene Kind nicht mehr aus der Schule kommt, ist schier unerträglich. Der Gedanke, dass jemand dem eigenen, schuldlosen Kind das Leben nehmen könnte, ließ vermutlich gestern jede Mutter und jeden Vater innehalten. Wir müssen das Thema Sicherheit unserer Kinder völlig neu denken.

In was für einer Zeit leben wir?
Schon Mitte Mai ließ eine Meldung aus Aschaffenburg, wonach ein Flüchtling eine Kindergartengruppe mit einem Messer angriff und dabei einen zweijährigen Buben tötete, einem jeden das Blut in den Adern gefrieren. In was für einer Zeit leben wir, wenn spazierende Kleinkinder zur potenziellen Zielscheibe von kranken Menschen werden können?

Die Trauer ist auch am Tag nach dem verheerendsten Schul-Amoklauf in der Geschichte der Republik ...
Die Trauer ist auch am Tag nach dem verheerendsten Schul-Amoklauf in der Geschichte der Republik groß.(Bild: APA/ERWIN SCHERIAU)

Kein normaler Mensch braucht eine Waffe!
Der gestrige Amoklauf ist in seinem Hintergrund natürlich völlig anders gelagert. In seinem Ergebnis ist er aber in eine Reihe mit vielen anderen schrecklichen Taten zu stellen. 10 unschuldige Menschen sind tot, 9 davon waren Kinder. Die Tatwaffen, eine Schrotflinte und eine Glock, soll der mutmaßliche Täter nur kurz zuvor gekauft haben. Auch um den Umstand, dass ein labiler 21-Jähriger in unserem Land völlig legal an Waffen kommt, müssen wir uns nach der Trauer Gedanken machen. Kein normaler Mensch braucht eine Waffe!

Herumlungerer meiden, Straßenseite wechseln & Co.: die neue Normalität
Als Mutter mache ich mir dieser Tage aber auch darüber Gedanken, wo ich mit meinem Kind überhaupt noch hingehen kann. Der Bahnhof und der Weg dorthin bereiten mir ein mulmiges Gefühl. Ich sehe mich bewusster um, meide junge Männergruppen und Herumlungerer und versuche, schnell zum Zug zu gelangen. Auf der Straße wechsle ich, wenn ich mit meinem Kind unterwegs bin, lieber einmal zu viel die Seite. Das ist die neue Normalität.

Auch am Tag nach dem Amoklauf mit 11 Toten trauert Österreich.
Auch am Tag nach dem Amoklauf mit 11 Toten trauert Österreich.(Bild: Imre Antal)

Welche Frage wir uns nach der Trauer stellen müssen
An einem Tag wie diesem bleiben viele Fragen offen. Es ist noch zu früh für Antworten und auch den Diskurs werden wir auf später vertagen. Heute gedenken wir der unschuldigen Opfer und beten für die Familien, die diesen tragischen Verlust durchleben müssen. Irgendwann werden wir uns aber die Frage stellen müssen, wie wir wieder in Sicherheit leben können. Aber das an einem anderen Tag.

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