Tech-Milliardär Elon Musk hat einen Bericht über angeblichen Drogenkonsum während des Wahlkampfs 2024 mit Nachdruck zurückgewiesen. „Um es klarzustellen, ich nehme keine Drogen“, erklärte Musk am Wochenende in seinem Onlinedienst X, wobei er das Wort „keine“ mit Großbuchstaben hervorhob.
Der Großspender und spätere Regierungsbeauftragte von US-Präsident Donald Trump räumte allerdings erneut ein, dass er Ketamin vor einigen Jahren verschrieben bekommen und genommen habe.
Musk reagierte nun ausführlicher auf einen Bericht der „New York Times“, der ab Freitag für Wirbel in Washington sorgte. Kurz vor einem gemeinsamen Auftritt mit Trump im Weißen Haus zum Abschied von Musk als Regierungsbeauftragter für Kürzungen im Staatsapparat hatte die Zeitung berichtet, der Tesla- und SpaceX-Chef habe während des Wahlkampfs 2024 so viel Ketamin eingenommen, dass er dadurch Blasenprobleme bekommen habe. Ketamin ist ein starkes Narkosemittel, das auch bei Drogenkonsumenten beliebt ist.
Kritik an „New York Times“
Musk griff nun die renommierte Zeitung erneut scharf an: „Die ,New York Times‘ hat sich den Arsch abgelogen“, schrieb er am Samstag auf seiner Onlineplattform X. Auf Fragen von Journalisten nach seinem Drogenkonsum hatte er am Freitag nur knapp reagiert. Er hatte lediglich der „New York Times“ falsche Berichterstattung unterstellt.
„Ist das dieselbe Publikation, die den Pulitzer-Preis für falsche Berichterstattung über Russiagate erhielt?“, fragte Musk mit Blick auf Berichte der Zeitung über eine Einmischung Moskaus zugunsten von Trump im Wahlkampf 2016. „Weiter geht‘s. Okay. Nächste Frage“, sagte er dann bei der Pressekonferenz.
Über Musks Drogenkonsum schrieb die Zeitung, dies habe Besorgnis ausgelöst. Der Unternehmer soll auch Ecstasy und halluzinogene Pilze eingenommen haben und im vergangenen Jahr mit einer Pillendose unterwegs gewesen sein. Unklar ist der „New York Times“ zufolge, ob Musk auch Drogen nahm, während er seine Tätigkeit als Trumps Regierungsberater ausübte.
Auch Trump war am Freitag gefragt worden, ob ihm der regelmäßige Drogenkonsum von Musk bewusst gewesen sei. „Das wusste ich nicht“ – und er schob nach: „Ich halte Elon für einen fantastischen Kerl“.
Musk probierte Ketamin: „Hilft aus mentalen Löchern herauszukommen“
Musk äußerte sich nun dazu mit den Worten, er habe vor einigen Jahren „verschreibungspflichtiges“ Ketamin ausprobiert. Dies sei nichts Neues, dazu habe er sich bereits zuvor bei X geäußert. Zu seiner Ketamin-Einnahme erklärte er: „Es hilft, um aus dunklen mentalen Löchern herauszukommen, aber seitdem habe ich es nicht mehr genommen.“
Aufmerksamkeit erregte am Freitag im Weißen Haus auch ein großes Veilchen an Musks rechtem Auge. Auf die Reporterfrage, was mit seinem Auge geschehen sei, sagte der 53-Jährige, sein fünfjähriger Sohn X habe ihm das blaue Auge verpasst. Er habe mit ihm herumgealbert und zu ihm gesagt: „Na los, schlag mich ins Gesicht. Und er tat es.“
Es hilft, um aus dunklen mentalen Löchern herauszukommen, aber seitdem habe ich es nicht mehr genommen.
Musk über seine Ketamin-Einnahme
Zunehmend Kritik an Tesla-Chef
Musk war in der Trump-Regierung mit seiner Abteilung für staatliche Effizienz (DOGE) für den Bürokratieabbau zuständig. Durch die rigiden Kürzungen bei Stellen und Ministerien hatte Musk viel Unmut auf sich gezogen. Musk beklagte, Doge sei zum „Buhmann“ geworden. Zudem wurde er wegen extrem rechter Ausfälle kritisiert, unter anderem zeigte er bei einem Auftritt im Jänner eine Geste, die als Hitlergruß interpretiert wurde, und unterstützte im Wahlkampf in Deutschland die AfD. Der Absatz von Tesla-Autos brach massiv ein, auch wurden reihenweise Teslas in Brand gesteckt.
Zudem gab es Schwierigkeiten bei der Onlineplattform X und bei den Raketenstarts von SpaceX. Nach vier Monaten als Trumps Sonderberater verkündete Musk vergangene Woche seinen Ausstieg aus dem Regierungsjob. Er wolle sich wieder seinen Unternehmen widmen.
Einsparungsziel laut „Atlantic“ bei Weitem nicht erreicht
Musk hatte zu Beginn seiner Tätigkeit für Trump das Ziel ausgegeben, zwei Billionen Dollar (1,76 Billionen Euro) einzusparen, dies erreichte er jedoch bei Weitem nicht: Nach Berechnungen des Magazins „The Atlantic“ wurde gerade einmal ein Tausendstel dieser Summe eingespart, obwohl zehntausende Menschen im Zuge der radikalen Kürzungen ihren Arbeitsplatz verloren.
Trump dankte Musk für dessen „unglaublichen Dienst“ und händigte ihm als Abschiedsgeschenk am Freitag einen vergoldeten Schlüssel aus. Der Unternehmer, der als reichster Mensch der Welt gilt, werde weiterhin im Weißen Haus „ein und aus gehen“, kündigte Trump an. Musk wiederum sagte, er freue sich, weiterhin „Freund und Berater“ des Präsidenten zu sein.
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