Nach Bruch mit Trump

„Hitlergruß“ und Kettensäge: Was von Musk bleibt

Außenpolitik
29.05.2025 21:26

Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich die beiden Alphatiere Elon Musk und Donald Trump gegenseitig im Weg stehen und nicht mehr miteinander können. Nun, nach vier Monaten als Sonderberater des US-Präsidenten, zieht sich der reichste Mann der Welt endgültig aus dem Weißen Haus zurück. Was vom Sonderberater Musk bleibt? Viele verärgerte Staatsbedienstete, die dem Sparstift der Behörde für Regierungseffizienz zum Opfer gefallen sind, und zahlreiche skurrile Auftritte.

Bereits kurz nach der Amtseinführung Trumps am 20. Jänner sorgte Musk bei einer Kundgebung für Aufruhr, als er auf der Bühne zweimal den rechten Arm in die Höhe streckte. Politiker der oppositionellen Demokraten und Historiker interpretierten die Geste eindeutig als Hitler-Gruß. Der reichste Mann der Welt verteidigte sich, ohne jedoch die Zweifel zu beseitigen: Der „,Jeder ist Hitler‘-Angriff“ seiner Gegner sei „sooo langweilig“, erklärte der Trump-Berater bei X. 

Kurz darauf löste Musk in Deutschland große Empörung aus, weil er sich in den Wahlkampf einmischte und für die extrem rechte AfD Werbung machte. In einer Videobotschaft zum Auftakt des AfD-Wahlkampfs rief er Ende Jänner die Menschen in Deutschland auf, „stolz“ darauf zu sein, dass sie Deutsche sind. „Kämpft für eine strahlende Zukunft für Deutschland“, forderte Musk in dem Video.

Elon Musk mit seinem Sohn X Æ A-12 im Oval Office
Elon Musk mit seinem Sohn X Æ A-12 im Oval Office(Bild: AP/Alex Brandon)

Während einige bereits von „Schattenpräsident Musk“ sprachen, wurde der in Südafrika geborene Milliardär zu einem ständigen Gast im Weißen Haus – und häufig war auch dessen vierjähriger Sohn mit dem kuriosen Namen X Æ A-12, kurz „X“, dabei. Am 12. Februar verteidigte Musk im Oval Office vor den Kameras seine drastischen Kürzungen bei den Bundesbehörden. Der kleine Bub X, dessen Mutter die Künstlerin Grimes ist, saß dabei auf Musks Schultern. Schließlich übergab er ihn an eine Frau, die ihn aus dem Saal begleitete. „Das ist X, und er ist ein toller Kerl“, erklärte Trump anschließend.

Vor seinem Publikum im US-Staat Wisconsin trat Elon Musk Ende März mit einem „Käsehut“ auf dem Kopf auf.
Vor seinem Publikum im US-Staat Wisconsin trat Elon Musk Ende März mit einem „Käsehut“ auf dem Kopf auf.(Bild: AFP/ROBIN LEGRAND)

Der Mann mit der Kettensäge
Um sein radikales Vorgehen bei den Streichungen beim Personal und den Finanzen des Staates zu veranschaulichen, setzte sich Musk bei einer Tagung konservativer Vertreter in Washington eine Sonnenbrille auf und schwang auf der Bühne eine Kettensäge. Die Kettensäge war Musk vom ultrarechten argentinischen Präsidenten Javier Milei überreicht worden, der sie im Wahlkampf zu einem Symbol für den Abbau der Staatsausgaben in seinem eigenen Land gemacht hatte. 

Elon Musk setzte statt dem Sparstift die Kettensäge an, um Regierungsausgaben zu senken.
Elon Musk setzte statt dem Sparstift die Kettensäge an, um Regierungsausgaben zu senken.(Bild: AFP/Getty Images/Andrew Harnik)

Nach eigenen Angaben sparte die Effizienzbehörde Doge rund 160 Milliarden US-Dollar (ca. 141 Mrd. Euro) ein. Doch diese Zahl wird von Kritikern infrage gestellt. Sie sprechen unter anderem davon, dass einiges doppelt gezählt – oder noch vor Doge eingespart worden sei. Musk hatte im Wahlkampf davon gesprochen, Kosten von zwei Billionen Dollar einzusparen

„Dümmer als ein Sack Ziegelsteine“
Spätestens der radikale Kurs von Trump in der Wirtschaft, etwa die drastische Erhöhung von Zöllen gegen wichtige Handelspartner, legte aber die diametral unterschiedlich gelagerten Interessen und Ziele der beiden frei. Musk nannte Trumps Handelsbeauftragten Peter Navarro deshalb „dümmer als ein Sack Ziegelsteine“. Am 27. Mai, mehr als vier Monate nach Trumps Amtseinführung, zeigte sich der Milliardär zudem „enttäuscht“ über das von dem Präsidenten vorangetriebene Haushaltsgesetz. Musk kritisierte, das Haushaltsdefizit steige durch die vorgesehenen Steuersenkungen und untergrabe damit seine Spar-Anstrengungen. Am nächsten Tag bestätigte Musk seinen „planmäßigen“ Rückzug aus der Regierung – vorgesehen war von Anfang an, dass er nur eine Zeit lang als Sonderberater für Trump arbeitet.

Donald Trumps Handelsbeauftragten Peter Navarro
Donald Trumps Handelsbeauftragten Peter Navarro(Bild: AP/Alex Brandon)

Nun wieder volle Konzentration auf Tesla und SpaceX
Nun will sich der 53-jährige Tech-Milliardär wieder mehr um seinen Elektroautokonzern und die Mars-Mission seiner Raumfahrtfirma SpaceX kümmern. Tesla verzeichnete in den vergangenen Monaten zum Teil erhebliche Umsatzrückgänge, was teilweise auf seine umstrittenen Maßnahmen und Auftritte zurückzuführen war.

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