Terrorzelle ausgehoben
Teenie-Bande plante Brandanschläge auf Migranten
Der deutsche Generalbundesanwalt geht gegen Männer vor, die der rechtsextremen Terrorzelle „Letzte Verteidigungswelle“ angehören sollen. Bei einer Polizeiaktion am Mittwoch in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Hessen wurden fünf Verdächtige zwischen 14 und 18 Jahren verhaftet.
Laut deutscher Generalbundesanwaltschaft sollen die jungen Männer einer Vereinigung angehören, die sich selbst „Letzte Verteidigungswelle“ nennt. Die Razzien fanden in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Hessen statt. Alle Verdächtigen sind sehr jung und zwischen 14 und 18 Jahren alt. Neben Migranten hätten sie auch politisch Andersdenkende im Visier gehabt.
Wie die Behörden weiter mitteilten, begannen Einsatzkräfte zudem in Sachsen und Thüringen mit Durchsuchungen in insgesamt 13 Objekten. Diese Maßnahmen richteten sich gegen drei weitere deutsche Staatsangehörige, die bereits in Untersuchungshaft sind.
Ziel: Zusammenbruch des demokratischen Systems
Die „Letzte Verteidigungswelle“ soll spätestens im April 2024 gegründet worden sein, wie die Bundesanwaltschaft erklärte. „Die Mitglieder dieser Vereinigung verstehen sich als letzte Instanz zur Verteidigung der ,Deutschen Nation‘“, so die Justizbehörde.
Mord, Brandstiftung und Sachbeschädigung geplant
Die oberste deutsche Strafverfolgungsbehörde wirft vier der Festgenommenen die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vor, einem die Unterstützung einer solchen Vereinigung. Drei sollen sogenannte Rädelsführer der Gruppe gewesen sein. Unter den Vorwürfen nennt die Bundesanwaltschaft auch versuchten Mord, Brandstiftung und Sachbeschädigung.
„Ihr Ziel ist es, durch Gewalttaten vornehmlich gegen Migranten und politische Gegner einen Zusammenbruch des demokratischen Systems in der Bundesrepublik Deutschland herbeizuführen.“
in KarlsruheDeutscher Generalbundesanwalt
Mutmaßlicher Anschlag auf Asylunterkunft geplant
Im Februar hatten sächsische Ermittler einen mutmaßlich geplanten Anschlag auf eine Asylunterkunft im brandenburgischen Senftenberg dank der Hinweise einer Journalistin verhindert.
Auch Sprengstoff und Waffen gefunden
Am 12. Februar waren im sächsischen Meißen eine Wohnung und eine weitere Immobilie durchsucht worden. Dabei wurde nach Auskunft der Generalstaatsanwaltschaft Dresden Sprengstoff in Form von zwei Kugelbomben gefunden, außerdem Schlagringe, Einhandmesser, Munition, Schreckschuss- und Soft-Air-Waffen. Ein 21-jähriger Deutscher, der am Tag der Durchsuchung festgenommen wurde, soll sich damit für einen Anschlag auf eine Asylunterkunft in Senftenberg ausgestattet haben.
Hilfreiche Hinweise von Reporterteam
Bei den Kugelbomben handelte es sich laut Staatsanwaltschaft um industriell hergestellte Pyrotechnik. Als hilfreich erwiesen sich die Recherchen des Reporterteams auch bei der Aufklärung eines Brandanschlags auf ein Kulturhaus in Altdöbern (Brandenburg) im Oktober. Zwei der nun festgenommenen jungen Männer stehen im Verdacht, an der Attacke am 23. Oktober 2024 beteiligt gewesen zu sein.
Deutsche Justizministerin erschüttert
„Besonders erschütternd ist: Alle heute Festgenommenen sollen bei Gründung der Terrorgruppe noch minderjährig gewesen sein“, sagte die deutsche Justizministerin Stefanie Hubig. Es sei auch Aufgabe der Politik, der Radikalisierung gerade auch von Jugendlichen entgegenzuwirken.
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