Nur sein Sohn poltert

Krebsdiagnose von Biden: Trump plötzlich handzahm

Außenpolitik
19.05.2025 09:36

Die Nachricht über die Prostatakrebsdiagnose des früheren US-Präsidenten Joe Biden hat in den USA große Wellen geschlagen. Besonders auffällig: Donald Trump, Bidens langjähriger politischer Rivale und schärfster Kritiker, reagierte überraschend zurückhaltend und mitfühlend – sein Sohn schließt sich den gemäßigteren Worten allerdings nicht an.

In einem über seine Plattform Truth Social sowie das Weiße Haus verbreiteten Statement erklärte Trump: „Melania und ich sind betrübt über die jüngste medizinische Diagnose von Joe Biden. Wir wünschen Jill und der Familie alles Gute und Joe eine schnelle und erfolgreiche Genesung.“

Die Äußerung wurde von mehreren großen US-Medien wie CNN, Fox News und der New York Times zitiert. Beobachter werten Trumps Tonfall als bemerkenswert – vor allem vor dem Hintergrund seiner oft scharfen Attacken auf Bidens Gesundheitszustand während des Wahlkampfs und darüber hinaus.

Seltener Moment der Zurückhaltung
Trumps versöhnliche Worte stehen in deutlichem Kontrast zu früheren Äußerungen, in denen er Bidens kognitive und körperliche Verfassung wiederholt infrage gestellt hatte. Auch im Wahlkampf 2024 hatte Trump den damaligen Amtsinhaber regelmäßig wegen seines Alters und vermeintlicher Schwächen verspottet. Noch im Sommer, nach einem schwachen TV-Duell, hatte Trump Biden öffentlich zum Rückzug aufgefordert.

Umso bemerkenswerter ist nun die respektvolle Reaktion angesichts der Nachricht, dass der 82-jährige Demokrat an einer fortgeschrittenen, aber behandelbaren Form von Prostatakrebs erkrankt ist. Laut Medienberichten hat sich der Tumor bereits auf die Knochen ausgebreitet, sei aber hormonempfindlich – was die Behandlungschancen verbessere.

Kalkuliertes Signal von Trump Jr.?
Während Trump Senior sich ungewöhnlich diplomatisch äußerte, griff sein ältester Sohn Donald Trump Jr. in einem Beitrag auf der Plattform X (vormals Twitter) zu anderen Tönen. Er kritisierte Jill Biden scharf und fragte provokant, wie sie als „Dr. Jill Biden“ den Krebs nicht habe bemerken können – eine Aussage, die sachlich unbegründet ist, da Jill Biden keine Medizinerin, sondern promovierte Pädagogin ist.

Die Reaktion von Trump Jr. sorgte online für heftige Diskussionen – doch sein Vater hielt sich bewusst zurück. Beobachter sehen darin möglicherweise ein kalkuliertes Signal oder schlicht eine seltene Geste der Menschlichkeit in einem ansonsten stark polarisierten politischen Klima.

Öl ins Feuer in Debatte über Bidens Rückzug
Neben Trump meldeten sich auch viele politische Weggefährten Bidens zu Wort. Vizepräsidentin Kamala Harris nannte ihn „einen Kämpfer“, Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom würdigte seine „Stärke und Würde“. Auch international wurde Unterstützung geäußert – etwa durch den britischen Premierminister Keir Starmer.

Biden selbst hatte sich bereits vor einigen Monaten aus dem Präsidentschaftswahlkampf zurückgezogen – offiziell nicht aus gesundheitlichen Gründen, sondern um eine Spaltung der Demokraten zu verhindern. Die Diagnose dürfte nun die Debatte über seinen Zustand rückblickend erneut befeuern.

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