Während der Sitzung

Wutbürger „zielt“ auf Grazer Stadtregierung

Steiermark
17.05.2025 15:00

Brenzliger Zwischenfall bei der letzten Grazer Gemeinderatssitzung: Ein Mann beschimpfte und bedrohte im Rathaus-Gang zunächst einen Stadtrat und machte dann von der Galerie eine Pistolengeste in Richtung Regierungsbank. In Rage brachten ihn offenbar die angekündigten Sparmaßnahmen im Bund.

Eigentlich war der Beschluss des Mobilitätsplans 2040 der wichtigste Tagesordnungspunkt der Grazer Gemeinderatssitzung am vergangenen Donnerstag. Doch die Versammlung des „Stadtparlaments“ wurde von einem brenzligen Zwischenfall überschattet. Ein Mann passte am Rathaus-Gang zunächst einen Stadtrat ab und beschimpfte und bedrohte den Politiker. Anschließend ging er auf die Galerie oberhalb des Sitzungssaals und ließ auch von dort seine Tiraden ab. „Das Volk wird sich rächen“, brüllte er etwa.

Motiv: Wut auf die Bundesregierung
Anschließend machte er sogar eine Pistolen-Geste in Richtung Regierungsbank. In Rage gebracht haben ihn offenbar die angekündigten Einsparungsmaßnahmen im Bund – ein Bereich, in dem der Einfluss der Grazer Stadtpolitik eigentlich enden wollend ist.

Zu einem Zwischenfall kam es während der letzten Grazer Gemeinderatssitzung.
Zu einem Zwischenfall kam es während der letzten Grazer Gemeinderatssitzung.(Bild: Jauschowetz Christian)

Die vor dem Saal postierte Mitarbeiterin der Ordnungswache forderte Verstärkung an, die zum Glück auch rasch zur Stelle war – der Mann wurde schließlich abgeführt.

Sicherheitsvorkehrungen im Grazer Rathaus mangelhaft
Der Vorfall lässt einmal mehr die Diskussion über mangelhafte Sicherheitsvorkehrungen im Grazer Rathaus aufflammen. Anders als etwa in Gerichtsgebäuden oder auch im Landhaus gibt es eine Sicherheitsschleuse nämlich nicht. Im Grunde kann also jeder ohne Kontrolle in die Machtzentrale der Murmetropole. Dabei ist es ja nicht der erste Vorfall dieser Art: 2019 gab‘s einen Brandanschlag beim Bürgermeisteramt, 2023 wurde eine Schreckschusspistole am Rathaus-WC gefunden und zuletzt sorgte eine Bombendrohung für Aufregung. 

ÖVP-Klubchefin Anna Hopper
ÖVP-Klubchefin Anna Hopper(Bild: Grazer VP)

Der frühere Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) wollte deshalb auch ein Zugangssystem installieren – Nachfolgerin Elke Kahr (KPÖ) hat dies bisher allerdings abgelehnt. Sie will ein „offenes Rathaus“. Ganz anders sieht dies VP-Klubchefin Anna Hopper: „Dieser Vorfall hat einmal mehr gezeigt, dass die Sicherheitsvorkehrungen im Rathaus nicht ausreichend sind“, schüttelt sie den Kopf. „Politiker, Mitarbeiter der Stadt, aber auch Besucher müssen besser geschützt werden. Wir fordern daher eine rasche Umsetzung einer Zutrittsschleuse sowie strengere Zugangskontrollen.“

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