Einem Bulgaren wird in Eisenstadt der Prozess gemacht, weil er seine Frau jahrelang misshandelt haben soll. Der 33-Jährige will die Welt nicht verstehen. „Ich habe sie niemals angerührt. Und sie hat seit Beginn unserer Beziehung gelogen.“
Mindestens fünfmal pro Woche soll der Angeklagte mit den Fäusten eingeschlagen haben auf seine Ehefrau. Und wenn sie dann wehrlos auf dem Boden lag, habe er sie mit Fußtritten malträtiert. Sieben lange Jahre! „Er hat das so gezielt gemacht, dass man die blauen Flecken nicht gesehen hat, wenn ich angezogen war“, gab die 38-Jährige bei der Polizei zu Protokoll.
Verständnislos schüttelt der Bulgare (33) den Kopf am Landesgericht Eisenstadt, bevor er sagt: „Eigentlich weiß ich nicht, warum ich hier sein muss.“
Tote Eltern und eine Prostitierte
Kennen- und lieben gelernt hat er die Rumänin in Wien. Nach zwei Jahren stellte sich heraus, dass sie aus Ungarn kommt und ganz anders heißt. „Sie hat schon damals gelogen.“ Die Eltern und der Bruder seien bei einem Autounfall ums Leben gekommen; Monate später hieß es, sie sei von der Mutter weggelegt worden und in einem Waisenhaus aufgewachsen; die Oma habe sie als Vierjährige in die Donau geworfen; Freunde hätten sie als Prostituierte verkauft; man habe bitte dringend ins Burgenland übersiedeln müssen, weil es in Wien Morddrohungen gegen sie gegeben habe.
Schwarze Zähne
Zurück zur Gewalt. „Er hat mir die Zähne ausgeschlagen“, sagte die Frau zur Polizei. „Stimmt nicht. Die waren verfault, ganz schwarz, wegen mangelnder Mundhygiene. Einen hat sie sich ausgebissen. Ich habe ihr die Prothese beim Zahnarzt finanziert.“
Ja, am 18. November 2024 habe man gestritten. „Weil sie nichts im Haushalt gemacht hat. Ich will nicht, dass unsere Tochter im Dreck spielen muss.“ Die Frau sperrte sich in ein Zimmer ein und rief von dort die Funkstreife. „Er hat mich gehaut und mir ein Messer angesetzt.“
Wieder Kopfschütteln.
Es wird vertagt, weil die rumänische Ungarin die Ladung zum Prozess nicht erhalten hat. Sie ist umgezogen. Man will sie hören.
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