Illegal gezüchtet, krank, viel zu jung getrennt – jedes Jahr landen tausende Hunde und Katzen aus dubiosen Quellen bei ahnungslosen Käufern. Am 03. Juni soll der EU-Agrarausschuss über ein Gesetz entscheiden, das erstmals EU-weit Schutz und Rückverfolgbarkeit garantieren kann.
Ausgerechnet ein Österreicher stellt sich quer: EU-Abgeordneter Alexander Bernhuber (ÖVP) macht gegen eine Neu-Regelung mobil, er befürchtet wohl ein „Bürokratiemonster“. Dabei könnten mit der Verordnung endlich kriminelle Netzwerke zerschlagen, das Leid von Millionen Tieren genauso beendet werden wie die Irreführung von Käufern. Die Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ spricht in einem offenen Brief von einer „historischen Chance“ – und warnt eindringlich davor, sie zu verspielen.
Illegale Geschäfte
Die Fakten sind alarmierend: Laut „Vier Pfoten“ stammt fast jeder fünfte Hund aus nicht überprüfbarer Quelle. In Österreich gehen mindestens 38 Millionen Euro jährlich auf das Konto des anonymen Handels mit Tieren. Die geplante EU-Regelung soll nun für Transparenz sorgen – doch der Widerstand im Ausschuss wächst.
Wenn diese Verordnung scheitert, bleibt alles beim Alten: Tiere leiden, Menschen verlieren geliebte Haustiere, und Kriminelle verdienen weiter Millionen. Auch „Krone“ Tier-Expertin Maggie Entenfellner setzt sich dafür ein, dass die Herkunft von Welpen eindeutig nachvollziehbar sein muss. „Auf dem Chip müssen der Züchter, aber auch etwaige Tierschutzorganisationen ersichtlich sein. Nur so kann man illegale Machenschaften erschweren“.
Denn nicht nur die Welpenmafia, sondern auch unter dem Deckmantel des Tierschutzes wird mit dem Handel von Hunden und Katzen aus dem Ausland viel Geld gemacht. Und das an der Steuer vorbei! Die Entscheidung fällt am Dienstag. Dann zeigt sich, ob das Wohl von Tieren endlich mehr zählt als politische Machtspiele.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.