Nach Pleite gegen WAC

Kulovits fordert: „Spieler müssen Tacheles reden“

Bundesliga
05.05.2025 07:21

Der Trainerwechsel bei Rapid hat die erhoffte Wirkung verfehlt. Auch im zweiten Ligaspiel unter Interimstrainer Stefan Kulovits prolongierten die Hütteldorfer ihre sieglose Serie, die fünf Pflichtspiele umfasst. Vor dem Wiener Fußball-Derby bei der Austria am Sonntag hängt der Haussegen schief. „Jetzt sind auch die Spieler in der Verantwortung, sie müssen Tacheles untereinander reden“, forderte der 42-Jährige. Der WAC hingegen träumt nach dem Auswärts-1:0 weiter vom Double.

Rapid fand vor 17.990 Zuschauern im Allianz Stadion zwar gut in die Partie, konnte sich in der Folge aber nur wenig Topchancen erarbeiten. Während bei diesen die Effizienz fehlte, ist die Ungenauigkeit auf dem Weg zum letzten Pass das größere Problem. „Die Königsdisziplin ist Torchancen rausspielen, das gelingt uns momentan zu wenig. Im letzten Drittel treffen wir zu viele falsche Entscheidungen, wollen etwa zu schnell den entscheidenden Pass spielen. Das ist die Leichtigkeit, die momentan fehlt“, meinte Kulovits.

„Muss sich sehr viel ändern“
Am anderen Ende des Spielfeldes werden Fehler sofort bestraft. „Wir haben uns sehr schlecht verhalten bei einem Zweikampf an der Mittellinie, das darf einfach nicht sein, dass wir diesen nicht auf unsere Seite ziehen“, verlautete Kulovits. Danach ging es für die Kärntner schnell nach vorne und nach Diabate-Hereingabe avancierte mit David Atanga (63.) wie auch im ÖFB-Cup-Finale am Donnerstag ein „Joker“ zum Matchwinner. „Das in der zweiten Hälfte war zu wenig, es muss sich sehr viel ändern“, schilderte Tormann Niklas Hedl seine Sicht.

Niklas Hedl (Bild: GEPA)
Niklas Hedl

Kein Wunder bei vier Niederlagen in den jüngsten fünf Partien, in denen es nur beim ebenfalls enttäuschenden 0:0 zuletzt gegen Blau-Weiß Linz einen Punkt gab. „Die Einstellung von so manchem ist zu hinterfragen“, übte Hedl Kritik. Auch Kulovits war ein bisschen verwundert, dass der ein oder andere Akteur vom Pfeifkonzert des Block West nach Spielschluss überrascht wurde. „Wenn alle das Herz gehabt hätten von Dominic Vincze, wären wir nicht als Verlierer vom Platz gegangen“, vermutete Rapids Coach.

Kulovits hofft auf „Reaktion“
Der 21-Jährige profitierte von der argen Personalmisere, spielte erst zum dritten Mal im Oberhaus, das erste Mal von Beginn an und konnte überzeugen. Aufgrund der elften Liga-Saisonniederlage Rapids gab es trotzdem einen schalen Beigeschmack. Kulovits versucht, mit einer „knallharten Analyse“ das Ruder herumzureißen, setzt nun aber auch in eine Aussprache innerhalb der Truppe große Hoffnungen. Vor allem ältere Akteure sollten dabei ihren Erfahrungsschatz einbringen. „Es muss sich schleunigst etwas ändern, ich hoffe, dass im Derby eine Reaktion kommt.“

Da kehren immerhin Guido Burgstaller und Mamadou Sangare zurück. Auch der schon vor der Pause ausgetauschte Andrija Radulovic dürfte eine Alternative sein, zumal er laut Kulovits wohl nur eine leichte Gehirnerschütterung erlitten habe. Die Kärntner haben Probleme personeller Natur nicht. Mit ein Grund für einen Lauf von neun ungeschlagenen Pflichtspielen samt sechs Siegen, davon zuletzt drei am Stück. „Wenn du so einen brutalen Lauf hast, kannst du träumen. Wir wollen möglichst lange im Flow bleiben, weil dann ist alles möglich“, meinte Abwehrspieler Dominik Baumgartner.

Didi Kühbauer (Bild: APA/MAX SLOVENCIK)
Didi Kühbauer

Double laut Kühbauer „sehr weit weg“
Sein Team zog nach Punkten mit dem Zweiten Austria gleich, auf Neo-Tabellenführer Sturm Graz fehlen nur drei Punkte. Einen Zähler dahinter lauert der Vierte Salzburg. „Die drei anderen Mannschaften haben wesentlich mehr Druck, wir sind ein bisschen das vierte Rad am Wagen, das vielleicht zuschlagen kann, wenn die anderen auslassen“, schilderte der 28-Jährige seine Sicht. Coach Dietmar Kühbauer trat auf die Euphoriebremse: „Das Double ist für uns sehr weit weg“, betonte der Burgenländer.

Die halbe Miete hat seine Truppe, die Topverteidiger Chibuike Nwaiwu laut Kühbauer im Sommer verlassen wird, dank dem 1:0 in Klagenfurt im Cup-Finale in der Tasche. „Es war doch was Historisches, da haben wir am Anfang gebraucht, den Fokus wieder zu finden“, gab Baumgartner zu. Auch Kühbauer wies darauf hin, dass in der ersten Hälfte gemäß dem Auftritt noch „ein bisschen Restalkohol“ drinnen gewesen wäre.

(Bild: GEPA)

Die Feierlichkeiten fielen allerdings kürzer als gedacht aus, da es auf dem Dach der Lavanttal-Arena zu einem Brand gekommen war. „Das hat der Stimmung am Donnerstag ein bisschen einen Abbruch gegeben, hat uns aber vielleicht auch für das Match geholfen“, sagte Baumgartner. Am Sonntag wartet das Heimspiel gegen Blau-Weiß Linz. Die Linzer streiten sich noch mit den einen Punkt davor liegenden Rapidlern um Rang fünf, der die Chance auf den Europacup am Leben hält.

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(Bild: KMM)
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