Die Personalpolitik von Ex-Bürgermeister Georg Willi und seinem Nachfolger sorgt für Debatten: „Hohe Gehaltsklassen“ seien problematisch für die Finanzen, wettert die Opposition.
Etliches an Diskussionsstoff bietet der Bericht des Stadtrechnungshofes über die Personalpolitik im Innsbrucker Rathaus. Wie berichtet, ist die Zahl der Dienstposten in den letzten Jahren um rund ein Viertel auf nunmehr knapp 2000 Stellen angewachsen – und das trotz rückläufiger Bevölkerungszahlen.
Das engt den finanziellen Spielraum der Stadt schon jetzt massiv ein, in Zukunft noch mehr.
DNI-StR Markus Stoll
Mittlerweile betragen die Personalausgaben rund 180 Mio. bei einem Gesamtbudget von 530 Mio. Euro. „Das engt den finanziellen Spielraum der Stadt schon jetzt massiv ein, in Zukunft noch mehr“, schlägt DNI-StR Markus Stoll Alarm. Ein massives Problem sei die „Anhäufung von Geschäftsstellen“: „Da kommen nur bestbezahlte A-Beamte zum Einsatz, und keiner weiß, was die weißen Elefanten eigentlich machen“.
Problematisch sind die hohen Gehaltsklassen. In den Leitungsfunktionen wurden in nur vier Jahren 80 Prozent ausgetauscht.
Stadtparteiobmann GR Rudi Federspiel (FPÖ)
Freiheitliche kritisieren Gehaltsklassen
Die FPÖ hält fest, dass viele Mitarbeiter unter teils herausfordernden Bedingungen „eine hervorragende Arbeit“ leisten. „Wie die Situation ist, zeigt ja auch, dass 28 Prozent binnen vier Jahren wieder gehen. Das muss einem als Arbeitgeber auch zu denken geben“, sagt GR Rudi Federspiel, der weiter kritisiert: „Problematisch sind die hohen Gehaltsklassen. In den Leitungsfunktionen wurden in nur vier Jahren 80 Prozent ausgetauscht. Und man kann sich denken, dass die Stellen nicht gerade an Bürgermeisterkritiker gegangen sind.“
Während für die Bevölkerung in Innsbruck alle Gebühren massiv erhöht werden, lebe man im Rathaus auf großem Fuß. „BM Anzengruber wird nicht umsonst von den Bürgern spöttisch als Sonnenkönig betitelt. Es ist Zeit, zu sparen, und zwar nicht bei der Bevölkerung und auch nicht bei den fleißigen Magistratsmitarbeitern, die den Laden am Laufen halten, sondern bei den Großkopfeten“, sagt GR Rudi Federspiel.
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