Mehr Personal und damit mehr Kosten im Innsbrucker Rathaus sorgten zuletzt für Gesprächsstoff. Claus Meinert, Chefredakteur der Tiroler „Krone“ nimmt das in seinem Kommentar unter die Lupe.
Wenn sich im Land irgendwo ein neues Unternehmen niederlässt und sogar Arbeitsplätze schafft, wird es meist gefeiert. Zumindest war das Jahrzehnte der Fall. Tirol leistet sich diesbezüglich sogar eine eigene Standortagentur, die 1997 gegründet wurde und ausgerüstet mit knapp 60 Mitarbeitern und Millionenbudget versucht, Betriebe anzusiedeln und neue Arbeitsplätze zu schaffen – mit viel Luft nach oben, aber das nur am Rande.
Vielleicht wäre ein Blick in die Landeshauptstadt hilfreich. Konkret ins Innsbrucker Rathaus. Dort stieg der Personalstand von 1493 im Jahr 2018 auf 1856 Dienstposten im Jahr 2024 an. Ein Plus von 24,3 Prozent. Passieren durfte diese „Vermehrung“ unter dem damals dafür verantwortlichen Ex-Grün-Bürgermeister Georg Willi. Der Jubel ob dieses Anstieges hält sich freilich außerhalb des Rathauses eher in Grenzen. Vor allem, weil diese ganzen neuen Posten ja irgendwer bezahlen muss. Aber vielleicht lautete das Motto von Willi ja: „Was scheren mich die vielen neuen Posten, ich zahle sie ja nicht, die hohen Kosten“.
Wie Politiker – nicht nur die GRÜNEN – mit Steuergeld umgehen, ist ja bekannt. Das erleben wir derzeit ja auf vielen Ebenen. Und anstatt zu sparen, werden Leistungen im Sozialbereich, vielfach auch bei Kundennähe und -service, zurückgefahren, was gern mit dem Zauberwort „Digitalisierung“ begründet wird. Bleibt die Frage: Wofür die vielen neuen Beamten? Vor allem: Was machen die den ganzen Tag?
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