Isegrim-Geheul war bei Waldtouren mitunter schon zu hören, jetzt hatte ein Waidmann die Begegnung der ganz besonderen Art. Angelockt dürfte den Wolf ein Mufflon-Rudel haben.
Aufregung herrscht um die Sichtung eines Wolfes in einem Revier im Bezirk Mattersburg. Ein Waidmann auf der Pirsch hat das Tier in den Abendstunden im sogenannten Schöllingwald zwischen Bad Sauerbrunn und Wiesen entdeckt. Für ihn gab es keine groben Zweifel, einen Wolf vor sich zu haben. Der Canis lupus, so die lateinische Bezeichnung, war so schnell wieder verschwunden, wie er aufgetaucht ist. Ungewöhnlich für diese Gegend: eine Mufflon-Herde aus Tirol, die dort vor Jahren angesiedelt worden ist. Die Wildschafe könnten den umtriebigen Wolf angelockt haben.
Rehrisse seien bereits registriert worden, wie aus Jägerkreisen zu erfahren ist. Der „Krone“ liegt ein Abdruck der Spuren von dem mutmaßlichen Meister Isegrim vor, die auf einem Hohlweg aufgespürt werden konnten. Laut fachkundigen Kennern der heimischen Fauna und Flora dürfte es sich bei dieser Fährte tatsächlich um einen Wolf handeln.
Verdächtige Geräusche bei Suche nach Relikten
Der abenteuerliche Fall sorgt für reichlich Gesprächsstoff unter erfahrenen Waidmännern des Bezirkes. Hinweise darauf, dass ein Wolf durch das Burgenland streift, gab es bereits kurz zuvor. Ein Anrainer, der oft in der freien Natur mit einem Metalldetektor auf der Suche nach interessanten Relikten ist, hatte bei seinen Touren verdächtige Geräusche wahrgenommen, die große Ähnlichkeit mit einem Wolfsgeheul haben.
„In den vergangenen Wochen habe ich mitunter Laute gehört, die ich für einen Hund eher ungewöhnlich halte. Zu dieser Zeit hatte ich noch keine Ahnung, dass es ein umher streunender Wolf sein könnte“, schildert der Ohrenzeuge.
Nicht der erste Wolf, der durchs Burgenland streift
Schon vor drei Jahren hatte sich ein Meister Isegrim ins Gebiet des Schöllingwaldes zwischen Wiesen und Bad Sauerbrunn – es gehört, genau genommen, zum Zillingtaler Hotter – verirrt.
Wanderroute rekonstruiert
Bereits damals gab es die Mufflon-Herde mit gut zwei Dutzend Tieren, die immer wieder mit enormen Verbissschäden für Ärger gesorgt hatte und durch gezielte Abschüsse dezimiert werden sollte. Der Wolf ist später nach Ungarn weitergezogen. Im Raum Sopron wurde das Tier erlegt. „Seine Wanderroute durch den Osten Österreichs konnte dank sensorischer Aufzeichnungen genau rekonstruiert werden“, bestätigt ein Experte. Der aktuelle Fall wird geprüft.
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