Weniger prunkvoll

Papst-Begräbnis: Was diesmal anders sein wird

Ausland
21.04.2025 16:05

Nicht nur in der katholischen Kirche sind die Trauerfeier und Bestattung eines hohen Würdenträgers oft äußerst prunkvoll ausgestaltet. Der nun verstorbene Papst Franziskus hatte allerdings schon zu Lebzeiten einige Änderungen durchgesetzt. 

Wenn ein Papst stirbt, haben prunkvolle Beerdigungen in Rom Tradition. Bisher folgten sie einzigartigen und präzisen Ritualen. Franziskus jedoch brachte vor seinem Tod neue Regeln für bescheidenere Trauerzeremonien für Päpste auf den Weg. Das heißt: weniger Pomp und vereinfachte Riten. Und für ihn jetzt auch eine Beisetzung außerhalb der Mauern des Vatikans. Trotzdem wird es ein Weltereignis werden.

Im April 2024 genehmigte Franziskus eine neue Begräbnisordnung für Päpste mit dem lateinischen Titel „Ordo Exsequiarum Romani Pontificis“, im November wurde sie veröffentlicht. Der erneuerte Ritus soll – wie Franziskus betonte – unterstreichen, dass die Beerdigung eines Papstes die eines „Hirten und Jüngers Christi ist und nicht die eines mächtigen Mannes dieser Welt“.

Papst-Leichnam nicht mehr offen aufgebahrt
Die Änderungen sehen eine Straffung des Protokolls vor. So entfällt die Überführung des Leichnams in den Apostolischen Palast, bevor er im Petersdom aufgebahrt wird. Im Petersdom wird der tote Papst dann auch nicht mehr offen auf einem Katafalk, einer hohen Bahre, ausgestellt, sondern in einem einfachen Holzsarg. Eine weitere Neuerung ist es, dass der päpstliche Bischofsstab als Herrschaftssymbol nicht mehr neben dem Sarg liegt.

Der emeritierte Papst Benedikt war noch offen aufgebahrt worden.
Der emeritierte Papst Benedikt war noch offen aufgebahrt worden.(Bild: AP/Andrew Medichini)

Ritus zur Sarglegung am Montagabend
Wie bisher wird der Leichnam nach Feststellung des Todes in einen Holzsarg gelegt, der innen auch noch einen Zinksarg hat. Es gibt aber keine zusätzlichen Särge aus Blei und Eichenholz mehr wie noch bei den Trauerfeierlichkeiten für den deutschen Papst Benedikt XVI., der zu Silvester 2022 mit 95 Jahren starb. Damit werden insgesamt nur noch zwei statt vier Särge verwendet.

Der Päpstliche Zeremonienmeister Diego Ravelli teilte bereits mit, dass der Ritus zur Sarglegung, bei dem der Tod des Papstes noch einmal offiziell festgestellt wird, am Montagabend erfolgen wird. Die Zeremonie leitet der Camerlengo der Heiligen Römischen Kirche, Kardinal Kevin Joseph Farrell. Außer ihm nehmen Kardinaldekan Giovanni Battista Re weitere Kardinäle sowie die Leitung des vatikanischen medizinischen Dienstes an der Zeremonie teil. Mittlerweile gab es auch eine erste Mutmaßung zur Todesursache: Franziskus könnte einer Hirnblutung erlegen sein. 

Letzte Ruhe außerhalb der Vatikan-Mauern
Bereits zu Lebzeiten sprach Franziskus mehrfach davon, nicht in den vatikanischen Grotten unter dem Petersdom bestattet werden zu wollen. Auf eigenen Wunsch wird er nun in der Basilika Santa Maria Maggiore seine letzte Ruhe finden, einem seiner Lieblingsorte in Rom, nicht weit entfernt vom Hauptbahnhof. Aber auch an diesem Ort werden Staatsgäste, Pilger und Schaulustige aus aller Welt erwartet.

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