Reaktion auf Trump

EU setzt Gegenzölle auf US-Produkte vorerst aus

Die EU hat die angekündigten Sonderzölle auf US-Produkte für drei Monate ausgesetzt (Symbolbild).(Bild: EPA/MARTIN DIVISEK)

Die EU hat die geplanten Sonderzölle auf US-Produkte bis zum 14. Juli ausgesetzt. Dabei handelt es sich um eine Reaktion auf das Handeln von US-Präsident Donald Trump, der angekündigt hatte, vielen Staaten 90 Tage lang eine Pause von bestimmten Zöllen zu gewähren.

Diese Pause soll nun für Verhandlungen genutzt werden. Der für Handel zuständige EU-Kommissar Maros Sefcovic ist bereits in den USA, „um bei einem Treffen mit seinem US-Kollegen den Boden für eine Verhandlungslösung auszuloten“. Sollten diese Gespräche nicht zufriedenstellend sein, werde die EU Gegenmaßnahmen ergreifen, hieß es am Montag.

„Es gab viele Gespräche mit der EU“, sagte der Wirtschaftsberater von Trump, Kevin Hassett. „Wir machen enorme Fortschritte. Das wird sehr gut für die amerikanischen Arbeitnehmer sein, insbesondere für die amerikanischen Autoarbeiter.“

Es gab viele Gespräche mit der EU. Wir machen enorme Fortschritte.

Kevin Hassett, Wirtschaftsberater von Trump

Trump: „War keine Ausnahme“
Wie berichtet, hatte Trump pauschal gegen zahlreiche Handelspartner Zölle von 20 Prozent verhängt und kurz danach für 90 Tage ausgesetzt. Für die EU blieben zunächst 25 Prozent auf Stahl, Aluminium und Autos sowie zehnprozentige Basiszölle auf andere Produkte in Kraft.

Am Wochenende teilte das Weiße Haus mit, dass Elektronikgeräte wie Smartphones von den hohen Zöllen (bis zu 145 Prozent) gegen China ausgenommen seien. Kurz danach ruderte Trump zurück. Es sei keineswegs eine „Ausnahme“ bekannt gegeben worden, schrieb er auf seiner Plattform Truth Social. Demnächst würden neue Sonderzölle im Bereich der Halbleiterindustrie kommen.

Das Hin und Her sorgt nicht nur international für Verunsicherung, sondern trifft auch US-Unternehmen und Verbraucherinnen sowie Verbraucher. Fachleute bezweifeln, dass die heimische Produktion mithilfe von Zöllen gestärkt werden könne. Es mangle an Fachkräften, Zulieferern und geeigneter Infrastruktur in den Vereinigten Staaten.