Für Mario W. und seine beiden Damen – Freundin und Mutter – endete der viertägige Städtetrip im Juni in einem Albtraum. Vor allem, weil das Hotel der Reisenden nahe dem Gezi-Park lag, also quasi im Zentrum der Proteste – die "Krone" hat berichtet. "Als wir unser Gepäck aus dem Hotel holen wollten, um zum Flughafen zu fahren, wurden wir von der Polizei mit Wasserwerfern besprüht und mit Tränengas beschossen", schildert der Wiener die dramatischen Ereignisse.
Da ein Vorankommen bis zum Quartier aufgrund der Polizeisperren unmöglich war, entschieden sich die Urlauber, mit dem Taxi direkt zum Flughafen zu fahren. "Die Pässe hatten wir zum Glück dabei. Wegen des Ausnahmezustands im Straßenverkehr haben wir es aber nicht geschafft, den Rückflug zu erwischen!" Die Heimreise konnten die Urlauber erst für den nächsten Tag organisieren. Sie mussten eine weitere Nacht im Flughafenhotel verbringen und sich ihr Gepäck vom Hotel in der Stadt nachschicken lassen.
Herrn W. sind Mehrkosten von 1.600 Euro entstanden, die er von seiner Reiseversicherung zurückforderte. Ohne Erfolg. "Es besteht kein Versicherungsschutz für Ereignisse, die mit Kriegsereignissen, inneren Unruhen oder feindlicher Besetzung zusammenhängen", teilte die Wiener Städtische Versicherung auch uns mit. Es liege im Ermessen des Reisenden, Risiken einzuschätzen und eine persönliche Entscheidung zu treffen, ob er die Reise antritt.
Bitte? Dafür gibt es doch offizielle Reisewarnungen des Außenministeriums! Und die gab es für Istanbul nie!
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