Unter großem Applaus hat am Dienstag die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja vor dem Plenum des Europäischen Parlaments in Straßburg eine Rede gehalten.
„Heute bekommen viele Frauen in Belarus nicht Blumen, sondern Gefängnisurteile“, nahm sie auf den Anlass der Einladung, die Feier des Internationalen Frauentags, Bezug. Unter den 1200 politischen Gefangenen ihres Landes befänden sich 155 Frauen, erklärte sie.
„Eines Tages werden wir den rechtmäßigen Platz in diesem Haus einnehmen!“ Das gelte auch für die Ukraine, zeigte sie sich zuversichtlich, dass es gelingen werde, „aus dem Schatten eines gefräßigen Riesens“ herauszutreten. Auch in Ländern wie Georgien, Moldau oder Rumänien herrsche Sorge: „Sollen wir dem Riesen geopfert werden, in der Hoffnung, dass sein Hunger damit gestillt ist? Aber der Hunger eines Empires wird nie gestillt.“
Belarus ist der Beweis: Ohne Frieden gibt es keine Sicherheit. Und ohne Sicherheit gibt es keinen Wohlstand.
Swetlana Tichanowskaja
Bild: APA/ROBERT JAEGER
„Wer verteidigt Europa, wenn nicht Europa selbst?“
Heute stelle sich mehr denn je die Frage: „Wer verteidigt Europa, wenn nicht Europa selbst?“ Es gelte, Werte wie Frieden, Sicherheit und Wohlstand zu verteidigen. „Belarus ist der Beweis: Ohne Frieden gibt es keine Sicherheit. Und ohne Sicherheit gibt es keinen Wohlstand.“ Russlands Staatschef Wladimir Putin und der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko wollten keinen Frieden, „sie wollen Unterwerfung!“ Der russische Präsident benehme sich „wie ein betrunkener Nachbar: Er wird aggressiv, wenn er nicht bekommt, was er will“.
Für Europa sei die Unterstützung der Opposition in Belarus „eine Investition in die eigene Sicherheit“. Deshalb solle man „Diktatoren isolieren und nicht Menschen“ und Visa zu Verfügung stellen für jene Bürger aus Belarus, die sie bräuchten. „Wir brauchen Euch, Europa! Wir brauchen einander!“, schloss Tichanowskaja ihre Rede.
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