Brutaler Überfall

Angestellte: “Ich muss lernen, mit Angst zu leben”

Österreich
07.08.2013 08:54
"Ich muss lernen, mit der Angst zu leben," so die Kassierin Karoline O. (43), die am Montagabend in der Gratkorner Filiale der "Preis-Pirat"-Kette überfallen, mit einer Pistole bedroht, gefesselt und geknebelt worden ist. Die maskierten Täter waren gierig auf Geld, stahlen einige Tausend Euro sowie ein paar Münzen aus der Tasche ihres Opfers. Danach machten sie sich aus dem Staub - eine sofortige Alarmfahndung verlief jedoch erfolglos.

Um 18.25 Uhr, fünf Minuten vor Geschäftsschluss, betraten die beiden vorerst unmaskierten Männer die Filiale in der Brucknerstraße 23. "Es waren ganz normale Kunden", sagte Karoline O., die seit sechs Jahren für den "Preis-Pirat" arbeitet. "Ich hab' bei der Kassa gewartet und gehofft, dass die Leute bald ihre Waren herlegen."

"Ich hab' nicht gewusst, was die Typen mit mir machen"
Doch dann begann ein Albtraum. Einer der Männer hatte sich eine dunkelblaue Haube mit Sehschlitzen über das Gesicht gezogen und hielt der Kassierin eine kleine, schwarze Pistole an die Schläfe. Dann drückte der 35- bis 45-jährige Täter die zweifache Mutter zu Boden, setzte sich auf ihren Rücken und forderte die Schlüssel zum Geschäft - und das gesamte Bargeld.

"Das alles hat nicht einmal zehn Minuten gedauert und war für mich eine halbe Ewigkeit", so die 43-Jährige, "ich hab' nur Angst gehabt und nicht gewusst, was die Typen mit mir machen". Die Täter stahlen aus der Kassa die Tageslosung, einige Tausend Euro. Dann musste die geschockte Frau die Täter ins Büro zum Tresor führen und diesen öffnen. Doch in dem Safe befand sich kein einziger Cent.

Die Tortur begann daraufhin von Neuem. Wieder drückte ein Täter - das Opfer schätzt sein Gewicht auf 80 bis 90 Kilo - die Kassierin zu Boden und setzte sich erneut auf ihren Rücken. Dann durchwühlte er die Handtasche der Frau und stahl, was er an Barem vorfand - nur einige Euro-Münzen.

Opfer gefesselt und geknebelt zurückgelassen
Bevor die brutalen Kriminellen flüchteten, fesselten sie ihr Opfer mit einem fünf Zentimeter breiten, braunen Klebeband an den Armen und Beinen und schlangen es auf Mundhöhe dreimal um den Kopf. "Dann sind sie endlich weg", berichtete die Kassierin: "Ich hab' mich rasch von den Fesseln befreit. Wie ich das geschafft habe, weiß ich nicht." Das Handy war der Angestellten nicht gestohlen worden, also konnte sie rasch Hilfe holen.

Mit Rückenschmerzen nahm Karoline O. am Mittwoch wieder ihre Arbeit in dem Geschäft auf: "Psychologen haben zu mir gesagt, das wäre das Beste für mich."

Sachdienliche Hinweise sind unter 059133/60 3333 erbeten.

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