Ernte in Gefahr

Dürre: Berlakovich schnürt Hilfspaket für Bauern

Österreich
01.08.2013 16:53
Kleine, verdorrte Dinger. So sieht der Mais in weiten Teilen Österreichs derzeit aus. Magere 1,20 statt 3 Meter sind die Stauden derzeit nur hoch. Viele Landwirte sind angesichts der extremen Trockenheit verzweifelt. Nach dem kalten, feuchten Frühjahr kämpfen sie nun mit einer bedrohlichen Hitzeperiode. Obwohl das ganze Ausmaß der Dürreschäden nach dem trockensten Juli seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1858 noch nicht abschätzbar ist, schnürt Umweltminister Nikolaus Berlakovich jetzt ein Hilfspaket.

Nicht nur der Mais leidet. Zwischen 30 und 70 Prozent weniger Ertrag wird die Ernte heuer bringen. Ähnliches gilt für Kartoffeln, deren Größe deutlich unter dem Durchschnitt bleiben wird, und Zuckerrüben, die viel Wasser benötigen. Ebenfalls schwer betroffen von der Dürre sind Tierhaltungsbetriebe, weil einfach nicht genug Futter da ist. Notschlachtungen sind nicht ausgeschlossen.

Berlakovich: "Situation ist dramatisch"
"Die Situation ist dramatisch. Die aktuellen Wetterextreme bilden eine außergewöhnliche Situation", sagt Berlakovich. Am Donnerstag kündigte er nun ein Hilfspaket für betroffene Landwirte an. "Sie brauchen jetzt rasch Hilfe", so der Minister.

Die vier Eckpfeiler: Ankaufaktion für Futtermittel. Das soll mit Mitteln aus dem Katastrophenfonds gedeckt werden. Aussetzen von Raten bei Agrarinvestitionen, weil massive Einkommensverluste durch vernichtete Ernten zu erwarten sind. Blühflächen und Wiesen mit Nutzungseinschränkung werden für die zusätzlichen Flächen für Futtermittelproduktion freigegeben. Dafür gab die EU nun grünes Licht. Und viertens werden zusätzliche Betriebsmittelkredite für den Ankauf von Düngemittel, Saatgut oder Pflanzenschutzmittel gewährt.

Kosten für Hilfspaket stehen noch nicht fest
Mit den Hilfsgeldern aus dem Katastrophenfonds kommt Berlakovich der eindringlichen Forderung der Landwirtschaftskammer nach. Eine ähnliche Maßnahme gab es während der Hitzeperiode im Jahr 2003. Damals haben die Bauern sechs Millionen Euro erhalten. "Doch heuer ist die Hitze schlimmer", heißt es aus dem Ministerbüro. Aktuelle Summen sind derweil noch unklar. Man müsse noch abwarten, "bis die Zahlen auf dem Tisch sind", so ein Berlakovich-Sprecher.

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