Seltenes Phänomen

Meteoritenstück landete auf Hausdach in Haag

Niederösterreich
02.01.2025 17:05

Im niederösterreichischen Haag wurde jetzt ein Meteoritenfragment geborgen. Es war auf dem Dach eines Einfamilienhauses gelandet. Schon im November hatten Fachleute erste Stücke des Meteoriten im Mostviertel entdeckt. Solche Funde sind in Österreich extrem selten.

Bei dem neuen Fund handelt es sich um das Ursprungsfragment, dessen Bruchstücke auf dem Dach des Hauses der Familie Westermayr gelandet sind. Anschließend wurde der kosmische Besucher auf die asphaltierte Einfahrt geschleudert und zerbrach dort in mehrere sehr kleine Stücke.

Die Familie entdeckte die kleinen Brocken bereits kurz nach dem Feuerball, der am 24. Oktober 2024 gegen 21.30 Uhr über Niederösterreich sichtbar war. Den Feuerball hatten sie selbst nicht beobachtet, die beiden Ereignisse auch nicht miteinander in Verbindung gebracht. Schließlich kamen aber zahlreiche Meteoritensammlerinnen und Meteoritensammler in die Gegend, um zu suchen. Tschechische Fachleute hatten den Suchkorridor nach dem Fall des „Haager Meteoriten“ im Herbst rasch präzise eingegrenzt.

Familie Westermayr zeigt den Fundort.
Familie Westermayr zeigt den Fundort.(Bild: APA/Helmut Fohringer)

Anrainer wurden informiert
Anfang November waren erste Stücke des Meteoriten im Mostviertel gefunden worden. Die Leiterin der Mineraliensammlung des Naturhistorischen Museums (NHM) Wien, Vera Hammer, machte sich gemeinsam mit Impaktforscher Ludovic Ferrière daran, die Anrainerinnen und Anrainer in der Gegend zu informieren. Beim dritten Gespräch vor Ort wurden sie fündig. Der Stein ist 28,61 Gramm schwer und ein sogenannter Hammerstein.

Hier sehen Sie ein Bild von dem Feuerball.

Dazu muss ein Meteorit bei seinem Impakt eine Struktur treffen, die von Menschen gebaut wurde. Der Hammerstein weist in diesem Fall eine rötliche Stelle vom Kontakt mit den Dachziegeln auf.

Erster Hammerstein Österreichs
Es handelt sich um den ersten dieser Art in Österreich. „Das ist schon eine Sensation“, sagte Vera Hammer. Was mit den Fragmenten passiert, ist noch nicht klar. Erste Untersuchungen stehen im Naturhistorischen Museum an. Es gebe ein paar Möglichkeiten, sagten die Finderinnen und Finder. Der Hammerstein werde jedenfalls in Österreich bleiben.

Laut den Fachleuten könnten sich noch weitere Fragmente in der Gegend befinden. Der ursprüngliche Asteroid – zum Meteoriten wird ein solcher Körper erst mit dem Eintritt in die Atmosphäre – könnte vor dem Eintritt in selbige einen Durchmesser „etwas unterhalb eines Fußballes“ gehabt haben, sagte Ferrière.

Der Haager Bürgermeister Lukas Michlmayr (ÖVP) kündigte Finderinnen und Findern Essenseinladungen an.

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