Sicherheitskräfte tot

Syrien: Assad-Anhänger hinter Angriff vermutet

Ausland
26.12.2024 12:23

Offenbar wollen sich Reste des gestürzten Assad-Regimes noch nicht ganz geschlagen geben und führen vereinzelte Gefechte gegen die neuen Machthaber in Syrien. So sollen mehr als ein Dutzend Sicherheitskräfte im westlichen Gouvernement Tartus in einen Hinterhalt gelockt und erschossen worden sein. Es habe sich um „Überreste des kriminellen Regimes“ gehandelt, teilte die Übergangsregierung mit.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, dass die Sicherheitskräfte einen Ex-Offizier wegen seiner mutmaßlichen Rolle im berüchtigten Militärgefängnis Saidnaya festnehmen wollten. Demnach wurden auch drei der jungen Täter getötet. 

Fahrzeugkontrolle bei einem Checkpoint in Tartus
Fahrzeugkontrolle bei einem Checkpoint in Tartus(Bild: APA/AFP/Bakr ALKASEM)

Heiligtum zerstört: Video sorgt für Proteste
Zudem sorgte nach Angaben des arabischen Fernsehsenders Al Jazeera ein Video (siehe unten), das die Schändung eines alawitischen Heiligtums in der Stadt Aleppo zeigen soll, in mehreren Städten des Landes für wütende Proteste. Auch die Familie des gestürzten Machthabers Bashar al-Assad gehört der religiösen Minderheit der Alawiten an. Dem Innenministerium der Übergangsregierung zufolge war der Schrein eines muslimischen Scheichs im November, als die Rebellenoffensive auf die Stadt Aleppo begann, „von unbekannten Gruppen“ verwüstet worden. 

Laut der Übergangsregierung werde das „alte Video“ jetzt gezielt im Internet verbreitet, um „Unfrieden zu stiften“, berichtete der arabische Sender weiter. Wegen der Proteste wurde in der Stadt Homs nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. „Dies ist ein Angriff auf alle Angehörigen der Alawiten in Syrien“, sagte ein Bewohner der Deutschen Presse-Agentur. 

Gezielte Destabilisierung?
Erst am Montagabend hatten Unbekannte in Al-Suqaylabiyah in der Provinz Hama einen Weihnachtsbaum in Brand gesetzt. Eine Person wurde festgenommen. Hunderte Christen und Muslime waren daraufhin in Damaskus und anderen Städten auf die Straße gegangen und demonstrierten gegen die Tat. In einer Mitteilung warnte das Innenministerium der Übergangsregierung vor Gerüchten, „die darauf abzielen, das Land zu destabilisieren und den zivilen Frieden zu stören“. Verbliebene Assad-Anhänger würden dies ausnutzen. Christen, Alawiten und andere Minderheiten fürchten nach dem Umsturz Repressionen.

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