Wer folgt auf Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser? Noch ist die Nachfolge offen – doch immer mehr spricht für Daniel Fellner. Doch der Landesrat sorgt nun mit Aussagen zur FPÖ für Aufsehen: Im Gegensatz zur langjährigen SPÖ-Linie schließt er eine Zusammenarbeit mit den Freiheitlichen nicht aus. Parteiintern wächst die Unruhe.
Im September ist es so weit und die Kärntner SPÖ-Funktionäre müssen ihren neuen Parteichef wählen. Seit Landeshauptmann Peter Kaiser angekündigt hatte, sich zurückziehen zu wollen, wird heftig über seine Nachfolge spekuliert. Wird es Landesrat Daniel Fellner, der sein Interesse bereits öffentlich bekundet und seine Kandidatur am Parteitag außer Frage gestellt hat? Obwohl auch bekannte SPÖ-Namen wie Philip Kucher, Klubvorsitzender der SPÖ-Parlamentsfraktion in Wien, oder der des Villacher Bürgermeisters Günther Albel im Gespräch sind, deuten immer mehr Zeichen auf den Lavanttaler Fellner hin.
Nun sorgen Aussagen von Daniel Fellner aber für Aufregung. Denn der mögliche Kaiser-Nachfolger schließt in einem „Presse“-Interview die Freiheitlichen nicht für eine Zusammenarbeit aus, wie es in der SPÖ normalerweise üblich ist. Wörtlich meint Fellner darin: „Ich glaube, dass auch die FPÖ in vielen Ansätzen ein Partner ist, mit dem man zusammenarbeiten kann. Ich glaube, bei ihren Aussagen ist viel Show dabei, um Stimmen zu maximieren.“ Die FPÖ sei „auf jeden Fall“ Teil des demokratischen Spektrums. Er glaube nicht, dass man sie mit der AfD in Deutschland vergleichen könne.
Gute Beziehungen zu FPÖ-Granden
1986 hatte Franz Vranitzky – seiner Zeit SPÖ-Bundeskanzler und Parteichef – eine Zusammenarbeit mit den Freiheitlichen ausgeschlossen; die sogenannte Vranitzky-Doktrin. Dem scheint Kärntens möglicher Landeshauptmann in Spe wohl nicht allzu viel abgewinnen zu können. Woran liegt das? Fellner soll gute Kontakte zu hohen FPÖ-Funktionären haben. Einer von ihnen ist Christian Ragger, Nationalratsabgeordneter und FPÖ-Urgestein. Beide sind gebürtige Lavanttaler. Auch wenn Ragger und Fellner in der Vergangenheit (rund um die Hypo-Heta-Krise) schon politisch aneinandergeraten waren, gelten sie heute sogar als gute Freunde.
Ob ein solcher Vorstoß Fellners, mit den Freiheitlichen zusammenzuarbeiten, bei allen SPÖ-Mandataren in Kärnten gut ankommt, ist zu bezweifeln. Immerhin hagelte es bereits interne Kritik, als der Klagenfurter Vize-Bürgermeister einen EX-FPÖ-Politiker in seine Reihen aufnahm.
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