"Ich glaube, wir können mit Facebook konkurrieren. Wir bauen einfach einen besseren Service, mit weniger Eingriffen und echten Rechten für den Nutzer", schreibt stack-Gründer Benjamin Posch auf der offiziellen Website zum gleichnamigen geplanten sozialen Netzwerk. In einer Zeit, in der die Privatsphäre immer wichtiger werde, bräuchten die Menschen eine Alternative, die sie nicht ausbremse.
Existierende soziale Netzwerke haben laut stack ein großes Vertrauensproblem, etwa weil ihre Algorithmen Beiträge von Freunden und Seiten blockieren, die Nutzer sehen wollen, weil sie persönliche Informationen ungefragt an Dritte weiterverkaufen und weil sie ständig Änderungen an den Nutzerbestimmungen vornehmen. Dies beschränke die Freiheit der Nutzer und lasse sie im Unklaren über die tatsächlichen Rechte an ihrer sozialen Präsenz.
Bei stack sollen die Nutzerbestimmungen daher rechtlich bindend und nicht bloß "leere Versprechungen" sein. Sie sollen kurz, einfach zu lesen und dem Nutzer dienlich sein. So sollen Mitglieder zu jeder Zeit die volle Kontrolle über ihre Daten behalten und selbst bestimmen, wie diese mit anderen geteilt werden – "opt-in" statt "opt-out". Eine Zensur über die geltenden Gesetze hinaus durch das Netzwerk soll nicht stattfinden, versprechen die Entwickler weiter. Außerdem sollen keinerlei Nutzerdaten zu Werbezwecken ausgewertet werden.
Geld verdienen will stack allerdings auch. Im Vergleich zu anderen sozialen Netzwerken soll der Anteil an für den Nutzer sichtbarer Werbung jedoch "deutlich reduziert" sein, und zwar um bis zu 90 Prozent. Zudem sollen die Werbebotschaften relevanter und besser auf den Nutzer zugeschnitten sein. Das Konzept: Nutzer bekommen nur Einschaltungen jener Marken, Produkte und Services zu Gesicht, denen sie selbst "folgen", die sie also ähnlich Facebook zuvor mit einer Art "Gefällt mir" bedacht haben.
Das Ganze soll über alle gängigen Browser und mobilen Betriebssysteme hinweg funktionieren. Um ihre Vision eines nutzerfreundlichen sozialen Netzwerks zu verwirklichen, ist stack allerdings auf die Mithilfe der Internetcommunity angewiesen. Über die Crowdfunding-Plattform indiegogo.com bitten die Wiener daher um Spenden. Ihr Spendenziel bis Ende Mai: 100.000 Euro.
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