Damit ging, auf eine Arbeitswoche von 40 Stunden berechnet, alle 17 Minuten ein Unternehmen pleite, so KSV-Insolvenzspezialist Hans- Georg Kantner am Dienstag zur aktuellen Pleitenstatistik für die ersten drei Quartale 2005.
300.000 Privatpersonen in Troubles
Die Zahl der Privatkonkurse erhöhte sich im selben Zeitraum um 15,7 Prozent auf 4.791 Fälle. In der aktuellen KSV-Datenbank stehen derzeit 300.000 Personen mit Zahlungsschwierigkeiten, davon rund 90.000 Österreicher, die bei mehr als einem Lieferanten Zahlungsanstände wie Inkassoaufträge, Klagen oder Exekutionen verursacht haben.
Es gibt auch Lichtblicke
Im Detail wurden von den insgesamt 5.365 Firmenpleiten 2.346 Insolvenzen eröffnet, das waren um 7,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Trotz steigender Pleitezahlen ging die Höhe der Verbindlichkeiten um 5,9 Prozent auf 1,709 Milliarden Euro zurück. Dies sei auf das Fehlen von Großinsolvenzen zurückzuführen, so Kantner. Rückläufig war auch die Zahl der betroffenen Dienstnehmer und zwar um 3,3 Prozent auf 15.800 Beschäftigte.
Wien trauriger Spitzenreiter
Die meisten Pleiten gab es mit 1.651 Fällen in Wien, gefolgt von Niederösterreich (793), die wenigsten im Burgenland mit 172 Fällen. Nach Anzahl der Fälle war der Bereich Unternehmensbezogene Dienstleistungen mit 848 Fällen am stärksten betroffen. Nach Passiva hält die Bauwirtschaft mit 278,9 Millionen Euro Verbindlichkeiten den traurigen ersten Platz. Größe Pleite im laufenden Jahr war bis jetzt der Konkurs des Spielwarenherstellers Roco mit Passiva von 47,2 Millionen Euro, gefolgt von der Elektrohandelskette Pro Markt (34,9 Millionen Euro) in Wien.
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