Zum Brachflächen-Gipfel in Salzburg warnt Greenpeace vor den verheerenden ökologischen Folgen, weil in manchen Städten fast 20 Prozent Gewerbe- und Industrieflächen gähnend leer stehen!
Täglich werden rund 11,2 Hektar fruchtbarer Boden verbaut, ein Großteil dafür für neue Logistikzentren und Gewerbeparks. Gleichzeitig sind viele Gewerbe- und Industriegebäude verwaist, schlägt Greenpeace-Chef Alexander Egit Alarm. Kernpunkt der neuerlichen Forderung: Dass nur mehr neu gebaut werden darf, wenn zuvor Altbestände verpflichtend geprüft wurden. Ebenso müssten die Länder eine regional angepasste Leerstandsabgabe auf lange Ungenutztes einführen.
Bodenschutz-Expertin Melanie Ebner: „Aktuell werden hektarweise Natur- und Landwirtschaftsflächen verbaut und versiegelt, während andernorts riesige Industrieparks verfallen.“ Es sei ein wichtiger Schritt, dass beim Brachflächengipfel ein Tool zur Erfassung von Gewerbeleerstand in ganz Österreich vorgestellt werden soll.
Das jetzige System sei ineffizient. Würde nämlich immer neu gebaut, statt bestehende Strukturen zu nutzen, gehen wertvolle Flächen verloren. Ebenso erforderte der Neubau viele Bauressourcen. Leerstehende Industriebauten und Gewerbeparks beeinflussen zudem das soziale Gefüge ganzer Gemeinden, da sie häufig zu innerstädtischem Verfall, Abwanderung und dem Verlust von Arbeitsplätzen beitragen.
Experten fordern Leerstandsabgabe
Obwohl es bisher kein systematisches Monitoring in Österreich gibt, lassen Einzelerhebungen des Handelsverbands auf enorme Dimensionen schließen: In kleineren Städten wie beispielsweise Bruck an der Mur oder Horn liegt die Leerstandsquote teils bei 20 Prozent und mehr. Glasklare, von der Umweltorganisation präsentierte, Lösung: Die Bundesländer müssen Leerstände künftig verpflichtend erfassen, so Egit.
Ebenso müsse vor jeder Neuwidmung sowie jedem Neubau bestehende Infrastruktur geprüft werden. Greenpece-Schlussfolgerung, der sich auch Dr. Kurt Weinberger, Direktor der Hagelversicherung anschließt: Die Bundesländer sollten eine regional angepasste Leerstandsabgabe für jene Gebäude einführen, die schon über einen längeren Zeitpunkt leer stehen.
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