„Krone“-Kommentar

Ein Job aus der Brüsseler Hölle für Magnus Brunner

Innenpolitik
18.09.2024 06:00


Das kommt davon, wenn man eine Frau nicht ernst nimmt: Bundeskanzler Karl Nehammer hat Ursula von der Leyen und ihren subtil bösartigen Humor völlig unterschätzt. Die Entscheidung der EU-Präsidentin, Magnus Brunner zum Migrationskommissar zu machen, ist die größtmögliche Gemeinheit seit dem EU-Beitritt vor bald 30 Jahren.

Niemand kann behaupten, die durch das politische Stahlbad gegangene deutsche Politikerin hätte Österreich damit eine unwichtige Aufgabe übertragen. Im Gegenteil: Mit dem Migrationsthema wird dem Finanzminister eine der wichtigsten Fragen Europas übertragen. Viktor Orbán wird dabei nur einer von Magnus Brunners neuen Verhandlungspartnern sein.

Nehammer versucht nun die missliche Lage, in die er sich, Österreich und Brunner gebracht hat, mit vielen pathetischen Worten zu beschönigen. Aber da nützt kein Herumreden. Die Sachlage ist klar: Von der Leyen wollte, dass Österreich eine Frau, vermutlich Karoline Edtstadler, für die EU-Kommission nominiert.

Diesen Wunsch hat der Kanzler in flagranter Selbstüberschätzung ignoriert und bekommt jetzt dafür die Rechnung präsentiert. Und der nette Herr Brunner hat nun statt seines Traumjobs eine unmögliche Mission.

Nebenbei bleibt Karl Nehammer, sollte er wieder Kanzler werden, auf einem Regierungspersonal wie Claudia Tanner, Gerhard Karner und Susanne Raab sitzen. Dafür verliert er mit Magnus Brunner einen seiner wenigen qualifizierten Minister, für eine Aufgabe direkt aus Brüssels Hölle.

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