Elektrindzität

Forscher erzeugen Strom aus Kuhmagen

Wissenschaft
13.09.2005 08:03
Forscher der Universität von Ohio haben eine neue saubere und umweltfreundliche Energieform entdeckt: den Inhalt eines Kuhmagens. Mit einem halben Liter Flüssigkeit aus dem Kuh-Pansen konnten die Wissenschaftler um Ann D. Christy immerhin 600 Millivolt Strom erzeugen. Das entspricht etwa der Hälfte einer wieder aufladbaren AA-Batterie.

Die Forscher hatten dabei jene Bakterien entnommen, die üblicherweise in Kuhmägen vorkommen.  

Die Rindsmagen-Bakterien zählen nach Angaben von Christy zu Hoffnungsträgern der billigen, in großen Mengen vorhandenen und sauberen Ressourcen für die Herstellung von Energie. Die neue Generation von Energieträgern wird in Fachkreisen mikrobische Brennstoffzelle (microbial fuel cell - MFC) genannt.

"Die Mikroben sind keine wirklich heiklen Nahrungsaufnehmer", so Christy. In verschiedenen Tests konnten die Wissenschaftler die Bakterien mit toten Fliegen, Früchten und sogar mit Abwasser füttern. Die MFCs werden von Elektronen betrieben, die die Bakterien, die sich von organischem Material ernähren, ausscheiden "Und immer noch produzierten sie Elektrizität", erklärt die Forscherin.  

"Der normale Metabolismus von elektro-chemisch aktiven Mikroorganismen ermöglicht die Herstellung eines schwachen elektrischen Stromschlages, wenn sie mit einer Anode - einer negativen Elektrode - in Kontakt kommen", erklärt Christy. Die Kathode, die positive Elektrode der Batterie - war in der Versuchsanordnung mit einem oxidierenden chemischen Stoff gefüllt.  

Strom auch aus Sch...
Eine ähnliche Versuchsanordnung mit Kuhdung hatte ebenso zum Erfolg geführt. Dabei gelang es den Forschern eine Batterie immer wieder aufzuladen. Kalifornische Bauern nutzen bereits Kuhdung als Energiequelle, indem sie so genannte Methan-Verdauer installieren und daraus Strom gewinnen. "Unser System ist allerdings um einiges wirkungsvoller, da kein Methan involviert ist, sondern der Dung direkt zu Strom verarbeitet wird", meint Christy. 
 

Ganz neu sind die Projekte der mikrobiellen Batterien aber nicht. An der Pennsylvania State University experimentieren Forscher mit einer Art Kläranlage, die sich ihre Energie selbst erzeugt. Im Vormonat präsentierten Forscher eine Batterie, die mit Urin betrieben wird. (pte)

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