„Er braucht Hilfe statt Strafe“, hatte der Anwalt jenes 65-jährigen Linzers gefordert, der aus Verzweiflung zum Messer gegriffen und, auf seinen Rollator gelehnt, auf verhasste Radler und E-Scooter-Fahrer gewartet hatte. Jene, die den Gehsteig nutzen und ihn behinderten. Dafür muss er jetzt in Haft.
Die Richterin machte es sich nicht einfach, doch an einem Urteil gegen den 65-jährigen „Messer-Opa“ aus Linz führte kein Weg vorbei. Hatte er doch, wie berichtet, am Rollator mitten am Gehsteig E-Scooter-Fahrer und Radler abgepasst und zumindest zwei von ihnen mit einem selbstgemachten Messer bedroht.
Anklage abgemildert
Der Versuch der absichtlich schweren Körperverletzung war angeklagt, weil ein Messer im Spiel war, drohten zwei Jahre Haft Mindeststrafe.
Weil ein wichtiger Zeuge, er hatte den Vorfall in der Hafenstraße beobachtet und angezeigt, am ersten Prozesstag in Urlaub war, wurde kurzfristig am Mittwoch neu verhandelt. Und ein Richterspruch gefunden: Der 65-Jährige wurde wegen versuchten „normaler“ Körperverletzung und Widerstand gegen die Staatsgewalt verurteilt. Von den 15 Monaten Haft muss der Linzer drei Monate absitzen, hat davon das Meiste schon abgebüßt, ist seit 28. Juni in Untersuchungshaft.
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