Drama im Kaffehaus

Das „Stella“: Wohnzimmer-Feeling für alle Sinne

„Stella“-Chefs Josephine Striebeck, Christoph Schobesberger(Bild: Foto: Mobin Ganatschnig)

Wien bekommt ein neues Theater: Das „Stella“ im Café Prückel startet im Oktober mit „Bin zwei Wiener, g’schamster Diener“

Ein Wiener Theaterkeller voll Geschichte und nostalgischen Erinnerungen wird zu neuem Leben erweckt: Wo zwischen 1933 und 1938 Stella Kadmon, legendäre Grande Dame der Bühne „Der liebe Augustin“, mit dem Dichter Peter Hammerschlag Polit-Kabarett und Theater machte, eröffnet Thomas Hahn, der neue Chef des Ringstraßen-Cafés Prückel, im Oktober das Theater „Stella“.

„Wir wollen Theaterfreunden hier ,Wohnzimmer-Feeling‘ vermitteln“, freut sich Hahn. Gestern stellte er gemeinsam mit Intendantin Josephine Striebeck und dem künstlerischen Leiter Christoph Schobesberger das Projekt vor: „Wiener kulinarische Tradition wird im Kaffeehaus großgeschrieben, sehr wienerisch und durchaus kulinarisch wird auch das Theaterangebot sein. Und wir werden für Theaterbesucher unseren Goldenen Saal nach den Aufführungen offen halten.“

Josephine Striebeck leitete ein Kleinkunsttheater in Berlin, ist Musicaldarstellerin, Film-Aufnahmeleiterin und Event-Managerin. Schobesberger studierte am Reinhardt Seminar bei Klaus Maria Brandauer, Susi Nicoletti und Otto Schenk, spielte in der Serie „Für alle Fälle Stefanie“, an der Seite von Patrick Swayze in „Jump“ und war der Sinatra-Interpret in „Frank & Dean“.

Das „Stella“ startet am 1. Oktober mit der Premiere von „Bin zwei Wiener, g’schamster Diener“ mit Christoph Schobesberger.

Erste Eigenproduktion ist die österreichische Erstaufführung „So oder so“ von Jean-Claude Grumberg (ab 7. November), als zweite folgt im Frühjahr Werner Bauers „Ein Duft von Wirklichkeit“ über den deutsch- jüdischen Komponisten Werner R. Heymann („Ein Freund, ein guter Freund“).

Es wird szenische Lesungen („Oberstory“, „Herr Mozart feiert Weihnachten“), Songprogramme, („Wien, Wien nur du allein“), Tanzabende, fremdsprachiges Theater, etwa die Cabaret-Sitcom „Dirty Old Women“, geben.