30 Meter pro Tag

Monster-Bohrer beginnt seine Arbeit im Koralmtunnel

Österreich
29.01.2013 16:43
Die erste von zwei Tunnelvortriebsmaschinen (im Bild kurz vor der Fertigstellung in Marburg im August 2012) hat am Dienstag von Leibenfeld bei Deutschlandsberg aus ihre Arbeit in Richtung Kärnten aufgenommen. Damit wurden laut ÖBB die maschinellen Hauptvortriebsarbeiten für den 33 Kilometer langen, zweiröhrigen Bahntunnel in Angriff genommen.

Als Tunnelpatin gab Bundespräsidenten-Gattin Margit Fischer bei der sogenannten Andrehfeier (Bilder 2 u. 3) das Startsignal, der unter anderem ÖBB-Infrastruktur-Vorstandsdirektor Franz Bauer und die Landeshauptleute von Kärnten und der Steiermark, Gerhard Dörfler und Franz Voves, beiwohnten. Damit wurde der 2.000 Tonnen schwere und 160 Meter lange Koloss "Mauli 1" in Betrieb genommen. In zwei Monaten wird sein Zwilling in der Nordröhre folgen. Täglich sind bis zu 30 Meter Vortriebsleistung geplant.

"Mauli 1" frisst sich mit 8.000 KW durch das Gestein
Der Koloss beeindruckt mit seinen gewaltigen Maßen. Angetrieben wird der Bohrkopf, der einen Durchmesser von knapp zehn Metern aufweist, von mehreren Motoren mit insgesamt 8.000 Kilowatt Leistung. Alleine für den Antransport des Bohrkopfes jeder einzelnen Maschine waren nicht weniger als 45 Schwertransporte notwendig. Der sich drehende Bohrkopf ist mit 80 Rollenmeißeln bestückt, die das Gestein aus dem Gebirge herausbrechen und zerkleinern. Der entstehende Ausbruch wird durch eigene Öffnungen im Schild auf ein Förderbandsystem verladen und ins Freie transportiert.

Inbetriebnahme des Koralmtunnels für 2023 angepeilt
Auf den ersten Kilometern des Koralmtunnels kommt bzw. kam sowohl auf steirischer als auch auf Kärntner Seite die sogenannte "Neue Österreichische Tunnelbauweise" zur Anwendung. Dabei wird das Gestein mittels Sprengungen oder Tunnelbagger ausgebrochen, die Ausbruchsflächen werden sofort mit Spritzbeton und Tunnelbögen gesichert und verankert.

Die Inbetriebnahme des Koralmtunnels wird für das Jahr 2023 angepeilt. Dieser wird das Herzstück der rund 130 Kilometer langen "Koralmbahn" von Klagenfurt nach Graz sein, für deren Errichtung Gesamtkosten in der Höhe von rund 5,3 Milliarden Euro veranschlagt werden. Bisher schon verbaut bzw. vergeben wurden Arbeiten im Umfang von rund zwei Milliarden Euro.

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