Überflutungen & Co.

Heftige Regenfälle halten Feuerwehren auf Trab

Österreich
05.01.2013 11:51
Starke Regenfälle haben am Samstag die Einsatzkräfte insbesondere in Salzburg, Oberösterreich, der Steiermark, Niederösterreich, Tirol und Kärnten auf Trab gehalten. Murenabgänge und überflutete Keller sowie über die Ufer getretene Bäche waren die Folge der Niederschläge, in der Steiermark wurde zudem ein Feuerwehrmann bei Abpumparbeiten verletzt.

Im Bundesland Salzburg kam es zu kleineren Murenabgängen und lokalen Ausuferungen von Bächen. Zahlreiche Keller waren überschwemmt. 56 Feuerwehren mit 870 Mitgliedern rückten zu 112 Eisätzen aus. Verletzt wurde laut Polizei niemand. Am Vormittag war die Ortseinfahrt von Zell am See (Pinzgau) bei Schüttdorf wegen eines Murenabgangs gesperrt. Weitere Muren verschütteten die Embacher Landesstraße sowie die die Plainfelder Landesstraße (Flachgau).

"In den vergangenen zwölf Stunden hat es 50 bis 70 Liter pro Quadratmeter und damit so viel wie im Jänner-Monatsdurchschnitt geregnet", sagte Hans Wiesenegger vom Hydrographischen Dienst. Die Regenmenge im ganzen Monat Jänner betrage in etwa 60 Liter pro Quadratmeter. Am ergiebigsten regnete es in den Nordstaulagen unterhalb von 1.000 Metern Seehöhe, und zwar vom Flachgau und Tennengau bis in den nördlichen Pongau und in den Mitterpinzgau.

Hochwasseralarm und Steinschlaggefahr in Oberösterreich
Wegen Steinschlaggefahr wurden in Oberösterreich im Gebiet Mondsee mehrere Straßen gesperrt, da der Regen immer wieder Felsstücke aus überhängenden Wänden löste, die dann auf die Fahrbahn fielen. In Steyr herrschte Hochwasseralarm, mehrere Straßen waren wegen des hohen Pegelstands der Enns unpassierbar.

Zudem mussten sich die Florianis um etliche überflutete Keller in den Bezirken Vöcklabruck, Gmunden, Kirchdorf und Steyr-Land kümmern. Im Bezirk Braunau wurde ein Pkw geborgen, der auf einer überfluteten Straße nicht weiterkam. Die Meteorologen rechnen gegen Abend mit einer Entspannung der Situation.

Floriani bei Abpumparbeiten in der Steiermark verletzt
Anhaltender Regen sorgte auch in der Obersteiermark für Probleme: Betroffen waren ab Freitagabend die Feuerwehrabschnitte Bad Aussee, Bad Mitterndorf, Gröbming und Irdning. "Rund 500 Helfer von 32 Feuerwehren standen im Einsatz", sagte Christoph Schlüßlmayr vom Bereichsfeuerwehrverband Liezen. Etliche Keller mussten ausgepumpt werden. Sandsackbarrieren wurden gegen über die Ufer tretende Flüsse errichtet.

Ein bewohntes Einfamilienhaus in Öblarn wurde von einem abrutschenden Hang getroffen und etwa zehn Zentimeter verschoben. Mitgerissene Bäume durchbohrten laut Feuerwehr die Außenwand und ragen nun in das Innere des Hauses. Sämtliche Wohnräume seien mit Rissen übersät. Die betagte Bewohnerin hatte laut Schlüßlmayr Glück, denn die Einsatzkräfte hatten sie noch kurz zuvor aus dem gefährdeten Gebäude gebracht. Die Frau musste bei ihrer Schwester Unterschlupf suchen.

Bei Pumparbeiten im Ortsteil Tipschern (Gemeinde Sankt Martin) wurde ein Feuerwehrmann von einer Schlauchkupplung im Gesicht getroffen. Nach der Erstversorgung durch seine Kameraden wurde der Verletzte vom Roten Kreuz versorgt. Im Gemeindegebiet Mitterberg wurde die Landesstraße von einer Mure verlegt, ein weiterer Straßenabschnitt wurde durch einen über die Ufer getretenen Bach derart unterspült, dass Teile der Straße wegbrachen.

Hochwasser an der Donau in Niederösterreich erwartet
Entlang der Donau in Niederösterreich wird in den kommenden zwei Tagen aufgrund der heftigen Regenfälle ein Hochwasser erwartet. Am Samstagvormittag hieß es, innerhalb der nächsten 48 Stunden sei ein Pegel-Höchststand von 7,5 Meter in Kienstock prognostiziert, bei Ybbs und Korneuburg etwa 6,2 Meter. Niederösterreichs Landesfeuerwehrkommando warnte vor kleinräumigen Überflutungen.

Die Donau dürfte aus Sicht von Samstag noch etwa einen Meter ansteigen, so Franz Resperger vom Landesfeuerwehrkommando am Samstag. Schlimmer werden sollte es aber nicht, beruhigte er. Nicht nur die Regenintensität im Westen habe nachgelassen, auch die Donau-Zubringer zeigten bereits sinkende Pegelstände.

Kleinere Überschwemmungen in Tirol
Starkregen sorgte am Samstag auch im Tiroler Unterland für mehrere Feuerwehreinsätze. Vor allem in den Bezirken Kufstein und Kitzbühel standen zahlreiche Keller unter Wasser, außerdem traten kleinere Bäche über die Ufer. Die Grafenweger Landesstraße (L41) war wegen eines Murenabganges vorübergehend gesperrt.

Zudem kam es zu einer Hangrutschung in Niederndorferberg bei Kufstein. Vier Bewohner eines Hauses in der Gefahrenzone mussten evakuiert werden. "Der Hang ist derzeit stabil", erklärte Bezirksfeuerwehrinspektor Stefan Winkler. Um ihn zu entlasten, wurde mit einem Bagger eine Querrinne gegraben. Zudem hätte der heftige Regen nachgelassen.

Auto in Kärnten von Baum zertrümmert
In Kärnten stürzten zahlreiche Bäume um und kappten dabei Stromleitungen. Etliche Haushalte waren deshalb ohne Energieversorgung. Ein Baum zertrümmerte das Auto eines Monteurs, der unterwegs war, um die Stromstörungen zu beheben.

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