Die Eisheiligen sind entgegen ihrem Namen gar nicht so eisig: Wie eine Auswertung der Werte der vergangenen Jahrzehnte von Geosphere Austria zeigt, gibt es in den Tagen von 12. bis 15. Mai typischerweise keine Kaltlufteinbrüche. Trotzdem ist es sinnvoll, empfindliche Pflanzen erst nach den Eisheiligen in Freie zu stellen.
Die Eisheiligen zählen zu den bekanntesten Bauernregeln und sind in zahlreichen Sprüchen zu finden, meist in Zusammenhang mit Frost. Zum Beispiel: „Pankrazi, Servazi, Bonifazi sind drei frostige Bazi. Und zum Schluss fehlt nie die kalte Sophie.“ Doch sind Frostnächte tatsächlich typisch für die Zeit der Eisheiligen? „Die Daten der letzten rund 80 Jahre für verschiedene Regionen Österreichs zeigen: Frost kommt zum Termin der Eisheiligen, von 12. bis 15. Mai, nicht überdurchschnittlich oft vor“, sagte Alexander Orlik, Klimatologe an der Geosphere Austria.
Bodenfrost Anfang Mai am häufigsten
Trotzdem macht es aber Sinn, empfindliche Pflanzen erst nach den Eisheiligen ins Freie zu stellen oder zu pflanzen. „Denn die Gefahr von Bodenfrost ist im ersten Mai-Drittel am häufigsten, im zweiten Mai-Drittel – zur Zeit der Eisheiligen – schon deutlich seltener“, erklärt Orlik. Im letzten Mai-Drittel komme Bodenfrost in den bewohnten Regionen Österreichs nur noch selten bis gar nicht mehr vor. Insgesamt sei die Wahrscheinlichkeit für Frost im Mai durch die Klimaerwärmung der letzten Jahrzehnte sogar gesunken.
Die Gefahr von Bodenfrost ist im ersten Mai-Drittel am häufigsten, im zweiten Mai-Drittel – zur Zeit der Eisheiligen – schon deutlich seltener.
Alexander Orlik, Klimatologe an der Geosphere Austria
Bodenfrost nur alle fünf Jahre
Bodenfrost im Mai ist in Österreich eher selten. In der jüngeren Vergangenheit (Klimaperiode 1991 bis 2020) gab es im ersten Mai-Drittel einen Tag mit Bodenfrost in Wien und Salzburg durchschnittlich alle fünf Jahre, in Feldkirch und Klagenfurt alle zwei bis drei Jahre, in Innsbruck alle ein bis zwei Jahre. Im letzten Mai-Drittel hingegen kam ein Tag mit Bodenfrost in Klagenfurt durchschnittlich alle fünf Jahre vor und in Innsbruck alle drei bis vier Jahre. In Wien, Salzburg und Feldkirch liegt die Wahrscheinlichkeit für Bodenfrost im letzten Mai-Drittel bei nahezu Null.
Der Wetter-Trend für die laufende Woche:
In höher gelegenen Tälern ist Bodenfrost im Mai etwas häufiger. Zum Beispiel gab es in Lienz in Tirol (661 Meter Seehöhe) und Irdning in der Steiermark (697 Meter) in der jüngeren Vergangenheit (Klimaperiode 1991 bis 2020) im ersten Mai-Drittel durchschnittlich ein bis zwei Tage mit Bodenfrost pro Jahr. Im dritten Mai-Drittel gab es hier nur alle zwei bis drei Jahre einen Tag mit Bodenfrost.
Auch nächste Woche wohl nur vereinzelt Frost
Auch in der kommenden Woche werden die Eisheilige nicht allzu kalt ausfallen. Es bleibt zwar etwas zu kühl für Mai, aber in den bewohnten Regionen Österreichs gibt es nach aktuellem Stand der Prognose nur vereinzelt Frost, wie stellenweise im Waldviertel, im Mühlviertel und in einigen Alpentälern.
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