Eine Wahl hat die FPÖ bereits gewonnen. Nämlich die zum ekelhaftesten Sujet in diesem EU-Wahlkampf.
Die deutsche „Bild“-Zeitung kürte das Plakat der Freiheitlichen in ihrer Video-Serie „Backstage Europawahl“ wörtlich zum „ekelhaftesten“ bzw. „übelsten“ Plakat im Vorfeld des europäischen Votums am Sonntag.
„Schleimspur nach Moskau“
Moderator Albert Link kommentierte dazu wenig zimperlich: „Zur Erinnerung, das ist die Rechtspartei, deren Chef H.-C. Strache nach dem berühmt-berüchtigten Ibiza-Video zurücktreten musste. Es ist auch die Partei, die seit Jahren mit der Partei Einiges Russland kooperiert. Jetzt zeigt sich: Die Schleimspur nach Moskau ist noch immer frisch.“
Weiters wird CDU-Europaabgeordneter Dennis Radtke zitiert: „Die FPÖ ist Putins Stimme in Österreich.“
Wie berichtet, hatte sich auch bereits der ukrainische Botschafter in Wien lautstark über das blaue Plakat echauffiert.
Es handle sich um eine Verhöhnung des ukrainischen Volkes und eine Strategie, die den „Grund und die Art des Kriegs manipulativ und verzerrt erkläre“, hieß es aus Kiews Botschaft.
„Kriegstreiberei“ – aber nicht von Putin
Auf dem Plakat zu sehen ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der EU-Präsidentin Ursula von der Leyen küsst. Die beiden werden dort indirekt der „Kriegstreiberei“ bezichtigt – ein beliebter Spin der Freiheitlichen, die gerne allen anderen die Schuld an Putins Angriffskrieg geben als Wladimir Putin selbst.
Die FPÖ surft unterdessen weiterhin auf der Erfolgswelle, führt in sämtlichen Umfragen sowohl zur Nationalrats- als auch bei der EU-Wahl, wo ein blauer Triumphzug erwartet wird. Daran wird das Urteil der „Bild“-Zeitung nichts mehr ändern – und auch keine Stinkbomben, die am Freitagabend den blauen Wahlkampfabschluss übertönten.
FPÖ: Kein Platz für Journalisten
Und auch nicht der Verband der Auslandspresse in Wien, der bereits den Ausschluss ausländischer Journalistinnen und Journalisten von der FPÖ-Wahlparty am Sonntag beklagte. Die FPÖ verwies auf das enge Platzangebot.
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