Ab Sommer 2013

Mariahilfer Straße in Wien wird großteils für Autos gesperrt

Österreich
19.10.2012 15:03
Noch ehe sich die Wogen rund um die Ausweitung der Parkpickerlzonen in der Bundeshauptstadt halbwegs geglättet haben, kommt auf die Wiener bereits die nächste empfindliche Neuerung im Stadtverkehr zu: Die Mariahilfer Straße wird nämlich großteils zur autofreien Zone, im Zuge dessen werden zudem drei Hauptverkehrsadern innerhalb des Gürtels zu 30er-Zonen "degradiert". Was die grüne Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou einen "Meilenstein für mehr Lebensqualität" nannte, sorgte prompt für Empörung seitens der Opposition.

Konkret wird der Abschnitt zwischen Karl-Schweighofer-Gasse und Kaiserstraße im Zuge der projektierten Umgestaltung verkehrsberuhigt, teilte Vassilakou am Freitag mit. Umgesetzt wird die Maßnahme "relativ schnell, im Sommer 2013", so Mediensprecher Andreas Baur gegenüber krone.at.

Radfahren sowie Lieferverkehr wird im betroffenen Abschnitt möglich bleiben. In bestimmten Bereichen werden weiterhin auch Privat-Pkws fahren dürfen. Diese Ausnahme gilt aber nur für Anrainer, die nachweisbar einen Garagenplatz direkt an der "Mahü" haben.

Ob zumindest die Querung von Wiens größter Einkaufsmeile an einzelnen Stellen weiter möglich sein wird, sollen die Anrainer mittels Befragung selbst entscheiden. Die Route der Buslinie 13A bleibt wie bisher. Ob sich die Strecke der Linie 2A ändern wird, werden ebenfalls die Bewohner mitbestimmen können.

Tempo 30 auf Durchzugsstraßen
Eines steht jedenfalls schon fest: Um Verdrängungsverkehr in den angrenzenden Bezirken Mariahilf und Neubau zu vermeiden, gibt es begleitende Maßnahmen, von denen auch stark frequentierte Durchzugsstraßen betroffen sind. So werden die Gumpendorfer Straße im sechsten Bezirk sowie die Burggasse und die Neustiftgasse in Neubau zu Tempo-30-Zonen.

Bei der Gumpendorfer Straße ist zudem vorgesehen, dass man dann bei der Einmündung in die Zweierlinie nur noch rechts in Richtung Naschmarkt abbiegen darf und nicht mehr wie bisher gerade Richtung Ring bzw. nach links Richtung Museumsquartier fahren kann.

Vassilakou: "Meilenstein für mehr Lebensqualität"
Auf sichtbare Veränderungen der Shoppingmeile muss man allerdings noch etwas länger warten. Schließlich starten die Bauarbeiten - also etwa Niveauangleichungen oder Gehsteigverbreiterungen - erst im Frühjahr 2014, kündigte Verkehrsstadträtin Vassilakou an. Sie erwartet sich einen Rückgang von derzeit bis zu 12.000 auf künftig weniger als 2.000 Kfz-Fahrten täglich.

Vassilakou sprach von einem "Meilenstein für mehr Lebensqualität". Der zusätzliche Platz solle vor allem Passanten zugutekommen. Denkbar seien auch kleine Grünflächen oder Sitzgelegenheiten in der Straßenmitte, wie eine Visualisierung zeigt (Bild rechts). Was wie umgestaltet wird, entscheidet sich erst 2013. Als Kostenpunkt nannte Vassilakou einen "zweistelligen Millionenbetrag". Die Stadt werde den Großteil der Summe übernehmen.

FPÖ und ÖVP orten Pfusch und Chaos
Bei der Rathaus-Opposition sorgten die Pläne erwartungsgemäß für Empörung: Die Freiheitlichen sprachen von "Pfuschplanungen" und "vorgetäuschter Bürgereinbindung". Die ÖVP wiederum prophezeite ein verkehrspolitisches Chaos. Werde das Projekt so umgesetzt, sei ein Anstieg des "kreisenden" Verkehrs in unmittelbarer Nähe zur Mariahilfer Straße zu befürchten, so ÖVP-Klubchef Fritz Aichinger.

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