Ein top-moderner Notarzthubschrauber wird erstmals in der Geschichte im Sommer am Nassfeld stationiert. Grund ist ein Pilotprojekt der ARA Flugrettung, bei dem die Crew zu grenzüberschreitenden Ambulanzflügen abheben soll.
In den vergangenen Wochen wurde bereits spekuliert, dass der Rettungshubschrauber ARA-3 auch während des Sommers auf dem Nassfeld bleiben könnte. „Speziell im Sommer erhalten wir regelmäßig Anfragen von Versicherungen für Rückholungen mit dem Helikopter aus dem oberen Adriaraum zurück nach Österreich“, erzählt ARA-Geschäftsführer Thomas Jank. Da von Kärnten aus bisher Rückholungen nur mit dem Intensivtransport der Kabeg oder dem ÖAMTC-Hubschrauber aus Wiener Neustadt möglich waren, betritt die ARA in Kärnten damit Neuland. „Es ist ein Versuch. Wir haben keinen Druck“, so Jank, der als Ziel die Kostendeckung für das Projekt angibt.
Die fliegende Intensivstation steht als notärztliche Reserve aus der Luft auch der Kärntner Bevölkerung zur Verfügung.
Thomas Jank, Geschäftsführer ARA-Flugrettung
Für Kärnten hat der zusätzliche Rettungshelikopter Vorteile. „In jenen Zeiten, in denen der ARA-3 nicht mit Rückholungen ausgelastet ist, steht die fliegende Intensivstation als notärztliche Reserve aus der Luft auch der Kärntner Bevölkerung zur Verfügung. Und das ohne jede Zuzahlung der öffentlichen Hand“, unterstreicht Jank.
Der Flugbetrieb startet am 29. Juni und läuft bis 8. September. Ein top moderner Hubschrauber des Typ H145 aus dem Hause Airbus steht dann zwischen 9 und 17 Uhr bereit. Ausgestattet ist der Heli mit allen Geräten, die aktuell auch in der modernen Notfallmedizin Verwendung finden. Der Einsatzradius beträgt 400 Kilometer. Damit ist der Rettungshubschrauber vom Nassfeld beispielsweise in etwa 50 Minuten in Venedig.
Um die Überstellungsflüge durchführen zu können, bedurfte es intensiver Vorbereitungen. Die leitende Notärztin des ARA-3, Dr. Nina Becker, durfte in einem Ambulanz-Jet der DRF Luftrettung hospitieren, um die Abläufe solcher Rückholungen hautnah mitzuerleben. An der Seite von Dr. Michael Beier, dem leitenden Notarzt des DRF-Ambulanzflugbetriebs wurden zehn Flüge durch halb Europa absolviert. „Rotterdam, Alicante, Lanzarote, Sorent, London und Dresden wurden angeflogen. Diese Transporte werden mit höchster Professionalität abgewickelt. Da wird nichts dem Zufall überlassen“, erzählt Becker.
Die ARA Flugrettung sieht Becker für das Pilotprojekt am Nassfeld nun bestens vorbereitet: „Unsere Crews sind äußerst erfahren und kompetent, das medizinische Equipment erfüllt allerhöchste Standards und unser Notarzthubschrauber ist nicht auch zuletzt wegen seiner Größe für Ambulanzflüge perfekt geeignet. Wir sind bereit.“
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