Die ersten Hütten öffnen. Weil auf zahlreichen Wanderrouten aber immer noch ungewöhnlich viel Schnee liegt, heißt es besonders vorsichtig sein.
Nach dem kurzen Spätwintereinbruch sind die Bergfreunde spätestens seit Samstag wieder auf Frühling programmiert. Doch aufgepasst: Das Grün und die warmen Temperaturen im Tal täuschen darüber hinweg, dass in höheren Regionen nach wie vor Winter angesagt ist. „Es hat weiter oben heuer immer noch sehr viel Schnee, mehr als sonst Anfang Mai“, weiß Hermann Spiegl, der Landesleiter der Tiroler Bergrettung.
Ausrutschen heißt Lebensgefahr
Der Schnee beschränkt sich nicht auf wegloses Gelände, sondern bedeckt vielerorts Wege und Steige, die durch (steile) Hänge, Flanken und Rinnen führen. Wer beim Queren ausrutscht, gerät in Lebensgefahr. „Vor allem am Vormittag und ganz besonders nordseitig sind die Schneefelder hart und gefährlich“, warnt Spiegl.
Wer sich auf Schneefeldern unsicher fühlt, sollte in jedem Fall vorher umkehren.
Hermann Spiegl, Landesleiter Bergrettung Tirol
Er rät dringend, festes Schuhwerk zu tragen und Stöcke auf einer Wanderung dabei zu haben. Keinesfalls im Rucksack fehlen dürften Grödel – auch als Snowspikes bekannt. Gerade auf hartgefrorenem Schnee können diese „Schneeketten für Schuhe“ lebensgefährliche Abstürze verhindern.
„Wer sich aber unsicher fühlt, sollte lieber umkehren“, betont der Tiroler Bergrettungschef. Und er untermauert diesen Tipp mit harten Fakten: „Auf einem Schneefeld ausrutschen, ähnelt dem freien Fall. Auslaufzone gibt es am unteren Ende keine.“ Im Gegenteil. Im Anschluss folgt häufig ein Schotterfeld. Entsprechend schwer fallen dann die Verletzungen aus.
Lawinen und Gewitter
Wanderer sollten freilich zusätzlich weiterhin das Thema Lawinen im Hinterkopf haben. Und – paradoxerweise zu den Lawinen – gilt es bei der Tourenplanung ebenfalls schon die Gefahr von Gewittern unbedingt zu beachten.
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