Achtung Ekel-Alarm
Droht uns jetzt die Zombielachs-Apokalypse?
In Island züchten zwei Großkonzerne Millionen Lachse und brüsten sich damit, die Region wieder neu zu beleben. Kritiker schlagen allerdings Alarm. Die Fische seien degeneriert – und bedrohten die Existenz der Wildbestände.
Es sind Szenen, die wie aus einem schlechten Film anmuten: Fische, die aussehen wie Kadaver, aber noch lebend durch die Gegend schwimmen. Ihr Gesicht ist zerfressen von Seeläusen und Bakterien. Trotzdem geht es ab ins Netz und dann auf unseren Speiseteller. Einige Wenige verdienen Millionen damit, wie der „Spiegel“ berichtet. Während dadurch der „gute“ Lachs verloren gehe.
Die ganze Diskussion begann mit einem Bild eines „Zombielachses“ in Island, das die Aktivistin Veiga Grétarsdóttir teilte. Allein im vergangenen Herbst sollen Arbeiter dort in nur wenigen Tagen zirka eine Million „Zombielachse“ aus dem Meer geholt haben, heißt es. Der überwiegende Teil von ihnen sei tot oder dem Tode nahe gewesen. Sie seien infolge auf eine Fischfarm zurückgeführt worden. Von dort entkommen laut dem „Spiegel“ tausende gezüchtete Tiere ins offene Meer und dringen dann in die Reviere der wilden Lachse ein.
Viele Proteste erschüttern das Land
Der Fischfarm-Lachs polarisiert. Viele Bürger hätten Angst, dass kranke und verfettete Zuchttiere Schäden im Ökosystem anrichten und den Wildlachs verdrängen. In der Hauptstadt Reykjavik geht es demnach nun ab auf die Barrikaden – zwei Drittel der Menschen stellten sich mittleerweile gegen diese Zucht. Sogar ein Lied wurde dem Fisch bereits von den Sängerinnen Björk und Rosalia gewidmet:
„Wir modernisieren die isländische Wirtschaft“, betont hingegen Bjørn Hembre, Geschäftsführer von Arnarlax, dem Marktführer in der isländischen Lachszucht.
Hembre schildert, dass sein Unternehmen der rasant steigenden Nachfrage nach Lachs nachkommen wolle. Die Fische würden in einer abgedunkelten Halle ein Jahr lang auf das Meer vorbereitet, so der Geschäftsführer. Danach würden sie ins Meer gebracht und dort in Netzen gehalten. Viele Zombie-Lachse büxen jedoch aus. Und gefährden dadurch die „natürlichen“ Lachse in der Wildnis. Mittlerweile sollen übrigens bereits 70 Prozent des Speiselachses aus Zuchten stammen.
Halbautomatisierter Fischschlachthof
Hembre erklärt, seine Firma habe einen halbautomatisierten Fischschlachthof. Dieser verfüge über eine Maschine zum Töten von Fischen und einen Hightech-Apparat, der bei den Tieren mit einer Art Staubsauger alle Innereien beseitigt. Auf Gummibändern ziehen Tiere vorbei, die von den Arbeitern aussortiert werden. Dafür sind laut den Angaben sechs verschiedene Kategorien vorgesehen, über die jeweils ein Metallknopf entscheidet – darunter „Maschinenfehler“, „verwundet“, und „deformiert“. Na dann: Mahlzeit!










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