Trotz Vorurteilen

Führungskräfte geben sich offen für Väterkarenz

Wirtschaft
15.04.2024 15:42

Die Mehrheit der heimischen Führungskräfte steht der Väterkarenz positiv gegenüber. Das ergab jetzt eine Umfrage des Österreichischen Instituts für Familienforschung (ÖIF). Gleichzeitig gelten Männer, die sich für mehr Zeit mit ihrem Kind entscheiden, aber als weniger ambitioniert und werden auch weniger gerne befördert.

Lange Anwesenheit am Arbeitsplatz gelte immer noch als Maßstab für die Hingabe zum Job, schrieb das Österreichische Institut für Familienforschung (ÖIF). Immerhin „weisen die Ergebnisse dieser Studie auf eine Flexibilität und Anpassungsbereitschaft der Führungskräfte hin.“

Tatsächlich sind mehr als sechs Monate lange Abwesenheiten vom Job und Teilzeit unter Jungvätern sehr selten. Teilzeit sehen Führungskräfte der Befragung nach lieber als eine mehrmonatige Väterkarenz. Wer die Arbeitszeit reduziert, gilt im Vergleich zu Männern mit langer Abwesenheit als ambitionierter.

Verständnis für einfache Mitarbeiter
Dennoch gab die Mehrheit der heimischen Führungskräfte an, der Väterkarenz positiv gegenüber eingestellt zu sein – darunter überraschend eher Männer als Frauen. Unterstützt werden vor allem einfache Mitarbeiter, deren Wissen auch andere Kolleginnen und Kollegen haben. Das Verständnis für Führungskräfte, die in Väterkarenz gehen wollen, ist geringer.

„Studien zeigen, dass ein starker Wunsch des Vaters nach einer Beziehung zum Kind und nach mehr Zeit für das Kind sozial bereits akzeptiert ist und sich auch in Elternrollenvorstellungen bereits eingeschrieben hat“, teilte das ÖIF mit. Gleichzeitig sagte jede zweite Führungskraft aber, dass Mütter im Allgemeinen besser geeignet seien, um sich um die Kinder zu kümmern. Die Hälfte geht davon aus, dass das Familienleben darunter leide, wenn die Mutter Vollzeit berufstätig ist.

Weiterhin traditionelle Vorstellungen
Damit zeigt sich laut den Studienautorinnen und Studienautoren, dass Stereotype und Geschlechterrollen immer noch im Weg stehen. Um die Gleichstellung von Frauen und Männern zu fördern, müssten traditionelle Geschlechtervorstellungen und Normen idealer Arbeitskraft aufgebrochen werden.

Die Umfrage wurde im Auftrag von Bundeskanzleramt und Familienministerium durchgeführt. 412 Führungskräfte, darunter 264 Männer und 148 Frauen, nahmen daran teil.

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