„Zweite Geburt“

Deshalb bekommen Päpste einen anderen Namen

Ausland
08.05.2025 22:40

Das neue Oberhaupt der katholischen Kirche heißt nun Papst Leo XIV – also Leo, der Vierzehnte. Der neue Name von Robert Francis Prevost ist mehr als eine Formsache und geht auf bedeutende Vorgänger zurück.

So wurde Leo I. mit dem Beinamen der Große im Jahr 440 in der Toskana geboren und starb am 10. November 461 in Rom. Leo I. sagte erstmals, als Papst und Bischof von Rom Stellvertreter des Apostels Petrus zu sein. Er beanspruchte für sich, eine Gesamtverantwortung und Vollmacht als Erster der Apostel über die gesamte Kirche auszuüben.

Seither gab es zwölf weitere Päpste mit dem Namen Leo. Fast alle kamen aus dem heutigen Italien. Leo III. stellte sich unter den Schutz Karls des Großen und floh 799 vor Gegnern in Rom zu diesem nach Paderborn. Im Jahr 800 krönte er Karl zum Kaiser. Leo IX., der die päpstliche Verwaltung neu ordnete, kam aus dem Elsass. Der letzte Namensträger amtierte von 1878 bis 1903 und galt als Versöhner. Unter seinem Pontifikat wurden beispielsweise Konflikte mit der Schweiz und vielen lateinamerikanischen Staaten beigelegt.

Bürgerlicher Name im Hintergrund
Aber warum bekommen die Päpste eigentlich einen neuen Namen, unter dem sie weltweit bekannt werden, während ihre bürgerlichen Namen nach und nach in den Hintergrund treten? Die Praxis geht auf das Neue Testament zurück: Jesus gab dem Apostel Simon den Namen Petrus, wie es im Matthäus-Evangelium heißt. Entscheiden muss sich der neue Papst gleich nach dem Votum der Kardinäle im Konklave. Das soll eine Art zweite Geburt im Amt markieren.

Papst Franziskus bei seiner letzten Osterfeier im Petersdom (Bild: AP)
Papst Franziskus bei seiner letzten Osterfeier im Petersdom

Johannes führt die Rangliste an
Der gewählte Name gilt oft als Hinweis auf die Ausrichtung des Pontifikats, etwa auf theologische Vorbilder, besonders wichtige Werte oder kirchenpolitische Akzente. Beliebt sind Namen von Heiligen oder Aposteln. So entschied sich Jorge Mario Bergoglio 2013 für Franziskus – in Anlehnung an Franz von Assisi, den er als „Mann der Armut, der Mann des Friedens, der Mann, der die Schöpfung liebt und beschützt“, beschrieb. Bis dahin gab es diesen Namen noch nie, deshalb musste man auch nicht Franziskus I. dazusagen.

Am häufigsten wurde bisher übrigens Johannes gewählt, gefolgt von Benedikt und Gregor.

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