Nach langer Zeit gibt es in Wels endlich wieder die ersten positiven Meldungen rund um den Styrol-Austritt vom Herbst des Vorjahres. Die Schadstoff-Fahne geht zurück. Für die drei Pechvögel, die aus ihrem Haus ausziehen mussten, ist das ein schwacher Trost. Sie errichten sich nun eine neue Not-Unterkunft.
Nach vielen Rückschlägen gibt es nun die ersten Erfolgsmeldungen rund um das Grundwasser-Drama in Wels. Die Schadstoff-Fahne dürfte sich erstmals seit dem Zugunfall am 29. September zurückziehen. Wie berichtet, traten im Verschiebebahnhof aus einem umgestürzten Waggon 40.000 Liter Styrol aus. Die Chemikalie breitete sich pro Tag um rund 15 Meter weiter Richtung Osten aus.
In ein Hotel übersiedelt
Besonders schlimm erwischte es eine Familie am Kamerlweg. Sie hatte doppeltes Pech. Sowohl der Brunnen als auch die angehängte Wasserwärmepumpe befinden sich nicht im Freien, sondern im Keller des Hauses. So konnte sich das übel riechende und gesundheitsgefährdende Gift kaum verflüchtigen. Die dreiköpfige Familie zog in ein Hotel, hatte aber rasch wieder Sehnsucht nach den eigenen vier Wänden. Diese sollen vorübergehend ein im Garten abgestellter Container sein.
Bis zur Rückkehr ins eigene Haus werden aber noch einige Tage verstreichen. Immerhin klingen die jüngsten Ergebnisse der Styrol-Probeentnahmen positiv. Demnach zieht sich die Schadstoff-Fahne im Grundwasser Richtung Westen zurück und wird auch von Norden und Süden her langsam schmäler. Laut der beauftragten Sanierungsfachfirma Intergeo sind östlich der Linie auf Höhe Uhlandstraße 35 keine grenzwert-überschreitenden Styrol-Gehalte mehr messbar.
Bei entstandenen oder zukünftigen Schäden muss von der ÖBB rasch und unbürokratisch geholfen werden.
Gerhard Kroiß, FPÖ-Vizebürgermeister
Auch der Welser Vizebürgermeister Gerhard Kroiß (FP), selbst betroffener Anrainer, ist erleichtert. Angesprochen auf das Thema Haftung teilt er unmissverständlich mit: „Bei bis dato entstandenen oder zukünftigen Schäden muss von der ÖBB rasch und unbürokratisch geholfen werden.“
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