„Es war ein Fehler“, sagt Philipp Jelinek über die Chats mit Heinz-Christian Strache und bittet seine Fans in einer Videobotschaft um Verzeihung.
32 Prozent Reichweite, 150.000 Zuschauerinnen pro Tag und Sendung: Das muss Philipp Jelinek (56) einmal einer nachhupfen. Nachdem bekannt wurde, dass der Vorturner der Nation Kontakte zum damaligen FPÖ-Vizekanzler und Sportminister Strache nutzte, um einen Job beim ORF zu bekommen, gibt es „Fit mit Philipp“ nicht mehr live - der ORF prüft die Vorwürfe und hat Jelinek eine Zwangspause verordnet.
„ORF hat mir empfohlen, das nicht zu tun“
„Ich bin ein Mensch, der Dinge sofort anspricht und sagt, was Sache ist. Und wollte sofort mit einer Richtigstellung rausgehen. Jedoch hat mir der ORF empfohlen, das nicht zu tun.“ So beginnt ein Video, mit dem sich Jelinek am Wochenende an seine Fans wandte (siehe unten). „Ich denke, es ist Zeit dafür, und die Menschen warten darauf.“
„Hätte Kurz, Kogler oder Rendi-Wagner auch gefragt“
Er habe mit Strache im gleichen Fitnessstudio trainiert, sei aber nie sein Trainer gewesen. Und ja, er habe die Chance genutzt und Strache gebeten, ihm zu helfen. Wenn er die damaligen anderen Parteichefs Sebastian Kurz (ÖVP), Werner Kogler (Grüne) oder Pamela Rendi-Wagner (SPÖ) gekannt hätte, „dann hätt ich sie auch gefragt! Ich hatte einen Traum, ich wollte zum ORF!“
Rückblickend sei es ein großer Fehler gewesen, so Jelinek, „und wenn Menschen jetzt sagen, was der Jelinek gemacht hat, das geht gar nicht, das können wir nicht verzeihen, dann werde ich es akzeptieren“. Er wisse nicht mehr genau, was er geschrieben habe, das sei sechs Jahre her. „Sollte ich jemanden damit verletzt oder übers Ziel hinausgeschossen haben, dann tut mir das wirklich leid und dafür entschuldige ich mich.“
Es sei ihm immer um die Sache gegangen, und er werde sich weiterhin für Bewegung, das Wohlbefinden und die Gesundheit der Menschen einsetzen.
Die Sendung „Fit mit Philipp“ ist im März 2020 vom damaligen ORF-Channel-Manager Alexander Hofer auf Schiene gebracht worden. „Er war es, der an mich und das Konzept geglaubt und die Wichtigkeit der Bewegung erkannt hat“, so Jelinek, dessen „Turnstunde“ sich zu einem Erfolgsformat für alle Altersklassen entwickelt hat.
Im Vorjahr tourte der ehemalige Triathlet und Fitnesscoach im Rahmen der ÖGK-Aktion „Bewegt im Park“ durch ganz Österreich und hielt sein Trainingsprogramm in öffentlichen Parks und Schulen ab. „Es ist wichtig, dass Kinder neben der schulischen auch eine körperliche Basisausbildung bekommen“, so Jelinek, „denn sonst explodiert unser Gesundheitssystem.“
Der Fitness-Star geht regelmäßig in Kindergärten, Schulen, Pensionistenheime und in Einrichtungen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Es sei „der schönste Job der Welt“, sagt Philipp und wartet auf sein Comeback.
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